Oracle verfehlt Umsatzprognosen – Aktie unter Druck
Der Software-Gigant Oracle steht angesichts harter Konkurrenz im Bereich der Datenbank- und Cloud-Dienstleistungen unter Druck, nachdem die Umsatzerwartungen für das zweite Quartal nicht erfüllt wurden. Der Umsatz stieg um 9% auf 14,06 Milliarden US-Dollar, blieb jedoch hinter den Wall-Street-Schätzungen von 14,11 Milliarden US-Dollar zurück, was die Aktien des Unternehmens nachbörslich um über 7% fallen ließ.
Trotz eines soliden Wachstums im Cloud-Segment sieht sich Oracle mächtigen Mitbewerbern wie Microsoft und Amazon gegenüber. Beide Unternehmen haben sich in der Cloud-Welt als dominante Spieler etabliert und stellen Oracle auf die Probe.
Hohe Erwartungen an Unternehmen mit KI-Bezug haben die Aktie von Oracle in diesem Jahr um über 80% steigen lassen. Analysten warnen jedoch, dass die Erwartungen überhitzt sind, was auch die jüngste Reaktion der Wall Street auf die Ergebnismeldung erklärt.
Rebecca Wettemann, CEO des Analystenunternehmens Valoir, weist darauf hin, dass selbst ein geringes Verfehlen der Prognosen bei einer Firma wie Oracle, die traditionell Erwartungen übertrifft, für Aufregung sorgt. Um im Wettbewerb Marktanteile zu gewinnen, ist Oracle Partnerschaften mit Cloud-Giganten wie Microsofts Azure und Amazons Web Services eingegangen.
Diese Kooperationen erlauben es Kunden, Daten über verschiedene Anwendungen hinweg zu verbinden, indem Oracles Datenbankarchitektur in die Clouds der Partner integriert wird. CEO Safra Catz zeigte sich zuversichtlich, dass die Cloud-Umsätze im Geschäftsjahr 2025 über 25 Milliarden US-Dollar erreichen werden.
Doch Analyst Gil Luria von DA Davidson warnt, dass die intensiven Investitionen in die Cloud-Infrastruktur zu Margendruck führen könnten und Oracle trotz dieser Anstrengungen lediglich als 'ferner Vierter' unter den Cloud-Anbietern gilt. Oracle investiert erheblich in die Modernisierung seiner Cloud-Infrastruktur, unter anderem durch den Kauf von Hardware des Chipherstellers Nvidia und den Aufbau neuer Cloud-Einrichtungen.
Finanzanalysten zeigten sich skeptisch, als das Unternehmen für das dritte Quartal einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,50 und 1,54 US-Dollar prognostizierte, während Schätzungen von 1,57 US-Dollar ausgingen.

