Oracle auf Kurs Richtung Billionen-Dollar-Bewertung: KI-Schub als Wachstumsmotor
Seit über einem Jahrhundert glänzt die US-Wirtschaft mit führenden Unternehmen, die Meilensteine in der Unternehmensbewertung setzen. United States Steel erreichte 1901 als erstes Unternehmen die Milliarden-Dollar-Marke, während Apple 2018 die Billionen-Dollar-Schwelle überschritt und heute über drei Billionen Dollar wert ist. Apple ist nicht mehr allein in dieser Liga. Seit 2018 haben sich technologiegiganten wie Nvidia, Microsoft, Amazon, Meta Platforms und Alphabet ihm angeschlossen.
Nun scheint ein weiteres Unternehmen bereit, in den elitären Billionen-Dollar-Club einzutreten: Oracle. 1977 gegründet, hat Oracle nahezu jede technologische Revolution miterlebt und profitiert aktuell stark von seinem Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI) und Datenzentrumsinfrastruktur. Mit einem aktuellen Marktwert von 429 Milliarden Dollar könnten Investoren beeindruckende Gewinne von 133 Prozent erzielen, wenn Oracle die Billionen-Dollar-Marke knackt.
Herzstück moderner KI-Anwendungen sind große Sprachmodelle (LLMs), die immense Datenmengen verarbeiten. Nvidia, bekannt für die leistungsstärksten Grafikprozessoren (GPUs), spielt hier eine zentrale Rolle. Oracle nutzt diese Technologie, um Entwicklern skalierbare Lösungen mit Tausenden von GPUs anzubieten. Das Oracle Cloud Infrastructure (OCI) Supercluster ermöglicht den Zugriff auf bis zu 65.000 Nvidia-GPUs – ein Alleinstellungsmerkmal im Markt.
Oracles Netzwerk- und Automatisierungstechnologien sichern nicht nur schnelle Datenverarbeitungszeiten, sondern auch kosteneffiziente und sichere Services. KI-Vorreiter wie OpenAI, Cohere und xAI setzen daher auf Oracle. Der Ausbau der Datenzentren erfolgt rasant: Aktuell betreibt das Unternehmen 85 solcher Zentren, 77 weitere sind in Bau, und langfristig sind bis zu 2.000 geplant.
Finanziell verzeichnete Oracle im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Gesamtumsatz von 13,3 Milliarden Dollar, ein Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders herausragend war das Wachstum des OCI-Segments mit einem Plus von 46 Prozent. Trotz des Mangels an Datenzentren rechnet CEO Safra Catz damit, dass 38 Prozent der verbleibenden Leistungsversprechen von 99 Milliarden Dollar im nächsten Jahr in Umsatz umgewandelt werden, was die Umsatzsteigerung weiter antreiben wird.
Oracle erwirtschaftete in den letzten zwölf Monaten einen Gewinn pro Aktie von 3,88 Dollar und wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 40,2 gehandelt. Damit liegt es über dem durchschnittlichen KGV des Nasdaq-100-Technologieindex von 30,7. Analysten prognostizieren für das Geschäftsjahr 2025 ein Gewinnwachstum von 24 Prozent. Selbst bei konservativen Schätzungen könnte Oracle mit gleichbleibendem KGV und einem geringeren Gewinnwachstum von 8,8 Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre die Billionen-Dollar-Marke erreichen.
Angesichts der Automatisierung und Skalierbarkeit seiner Datenzentren wird Oracle vermutlich eine expandierende Bruttogewinnmarge erleben. Es scheint daher, dass Oracle eine glänzende Zukunft hat und bald zu seinen tech-gigantischen Mitbewerbern im Billionen-Dollar-Club stoßen könnte.