Opposition kritisiert TV-Duell
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel wertete den 90-minütigen Schlagabtausch als Plädoyer der beiden Kontrahenten für eine Fortsetzung der großen Koalition. «Das ganze sogenannte Duell war auf "weiter so" ausgerichtet», sagte er im «Morgenmagazin». Keiner von beiden habe gewonnen. «Es gibt nur einen Verlierer, nämlich Deutschland, weil klar ist, dass keiner gezeigt hat, welche Perspektiven für die nächsten vier Jahre notwendig sind, um den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und dafür zu sorgen, dass wir international wettbewerbsfähig sind.»
Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Dietmar Bartsch, sprach am Montag im ARD-«Morgenmagazin» von einer «Kuschelveranstaltung» und einem «Bewerbungsgespräch» Steinmeiers. Er habe sich bei Merkel dafür beworben, in der kommenden Wahlperiode wieder Vizekanzler zu sein. «Ich fand das ein sehr langweiliges Duell, ich fand beide nicht gut.»
Auch Bartsch lehnte eine Zusammenarbeit mit der SPD auf Bundesebene nach der Wahl am 27. September erneut ab: «Mit diesem Steinmeier nicht. Die politischen Positionen gehen nicht zusammen. Wir werden Opposition sein. Aber an unserem Wahlergebnis wird sich die Richtung der Politik sehr stark festmachen.» Schon in der zu Ende gehenden Wahlperiode habe die Linke die Politik und die anderen Parteien verändert.