Ölpreise steigen leicht in Erwartung eines US-Zinssatzrückgangs
Die Ölpreise verzeichneten zu Beginn der Woche einen leichten Anstieg, da Erwartungen an eine bevorstehende Zinssenkung in den USA die Märkte stützten. Diesem Anstieg standen jedoch die Wiederaufnahme der Ölproduktion in den USA nach Hurrikan Francine sowie schwächere Wirtschaftsdaten aus China entgegen.
Die Brent-Rohöl-Futures für November stiegen um 15 Cent bzw. 0,2 % auf 71,76 USD pro Barrel. Die US-Rohöl-Futures für Oktober legten um 23 Cent oder 0,3 % auf 68,88 USD pro Barrel zu.
In der vorherigen Sitzung waren beide Kontrakte gesunken, nachdem die Sorgen um Versorgungsunterbrechungen nachließen, da die Rohölproduktion im Golf von Mexiko nach Hurrikan Francine wieder aufgenommen wurde und die steigenden Zahlen der US-Bohranlagen deutlicher wurden.
Trotzdem bleiben fast ein Fünftel der Rohölproduktion und 28 % der Erdgasproduktion im Golf von Mexiko nach dem Hurrikan noch immer offline.
Ein zentrales Marktgeschehen dieser Woche stellt die Frage dar, wie stark die Zinssenkung der US-Notenbank nach ihrer Sitzung am 17.-18. September ausfallen wird. Laut CME FedWatch werden Investoren zunehmend auf eine Zinssenkung von 50 Basispunkten statt der zuvor erwarteten 25 Basispunkten setzen.
Niedrigere Zinssätze reduzieren die Kreditkosten, was die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln und somit die Ölnachfrage erhöhen kann.
Analysten der ANZ erwarten jedoch, dass die Fed allmählich vorgeht und zunächst um 25 Basispunkte senkt.
In China, dem weltweit größten Ölimporteur, verlangsamte sich das industrielle Produktionswachstum im August auf ein Fünfmonatstief, während der Einzelhandel und die Preise für Neubauten weiter nachgaben. Auch die Ölraffinerieproduktion ging im fünften Monat in Folge zurück, da enttäuschende Kraftstoffnachfrage und schwache Exportmargen die Produktion einschränkten.
Der Dollar blieb indes stabil, nachdem der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nach einem mutmaßlichen zweiten Attentat vor seinem Golfplatz in Florida unversehrt blieb.
Im Nahen Osten kündigte Premierminister Benjamin Netanyahu an, dass Israel einen „hohen Preis“ von den mit dem Iran verbündeten Houthi-Rebellen fordern werde, nachdem diese erstmals mit einer Rakete zentrales israelisches Gebiet erreicht hatten.