Ölpreise setzen Talfahrt fort: US-Ölreserven und Zinspolitik im Fokus
Die jüngste Abwärtsbewegung der Ölpreise hat die Erholung der vergangenen Tage jäh unterbrochen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November ging am Morgen mit einem Preis von 73,24 US-Dollar in den Handel, 46 Cent weniger als am Vortag. Ebenso sank der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober um 47 Cent und notiert nun bei 70,72 US-Dollar. Ein zentraler Faktor für den Preisrückgang sind steigende US-Ölreserven. Der American Petroleum Institute (API) meldete in der vergangenen Woche einen Zuwachs um zwei Millionen Barrel. Diese Entwicklung belastet die Notierungen weiter. Später am Tag werden offizielle Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Ölreserven veröffentlicht, die neue Marktimpulse setzen könnten. Zudem richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Es wird erwartet, dass die Fed die Zinsen erstmalig seit der jüngsten Inflationswelle senken wird. Die Höhe des Zinsschrittes ist jedoch noch unklar, was zusätzliche Spannung an den Finanzmärkten erzeugt. Die Ölpreissteigerungen der letzten Woche konnten nur einen Teil der starken Verluste ausgleichen, die Ende August und Anfang September auftraten. Damals hatten Bedenken über eine schwächelnde Nachfrage in den USA und China die Ölpreise erheblich unter Druck gesetzt.