Ölpreis-Explosion: Nahost-Konflikt versetzt Märkte in Aufruhr
Ölhändler stehen vor einem weiteren historischen Anstieg, da geopolitische Spannungen zwischen Israel und Iran den Märkten zusetzen. Brent-Öl, der globale Preismaßstab, erlebt mit einem Kurs von über 78 US-Dollar pro Barrel den steilsten Anstieg seit zwei Jahren, nachdem sich der Preis im Verlauf der Woche um mehr als 9 Prozent erhöhte.
Die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten hat Befürchtungen geweckt, dass die Versorgung aus einer der bedeutendsten Ölregionen der Welt empfindlich gestört werden könnte. US-Präsident Joe Biden enthüllte, dass Israel in Erwägung zieht, iranische Ölproduktionsanlagen anzugreifen – ein potenzielles Reaktionsszenario auf einen vorherigen Raketenangriff Teherans.
Ebenso alarmierend sind die Drohgebärden des stellvertretenden Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden, der im Falle eines Angriffs auf Iran vor Rückschlägen auf Israels Energiesysteme warnte. Auch die irakische Miliz Kata'ib Hizbollah kündigte Maßnahmen an und sprach von einem drohenden "Energiekrieg", der die Welt mit massiven Defiziten an Öl beliefern könnte.
Opec+ hält bislang noch etwa 5 Millionen Barrel pro Tag in Reserve, um mögliche Marktstörungen ausgleichen zu können. Besonders im Fokus steht die strategisch bedeutsame Straße von Hormus, durch die täglich ein Fünftel des weltweiten Öls transportiert wird. Eine Blockade könnte die Ölpreise in ungekannte Höhen von 150 US-Dollar treiben, was dramatische Konsequenzen für die Weltwirtschaft hätte.
Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian diskutiert bereits mit den Golfnachbarn, darunter Doha und Saudi-Arabien, die Möglichkeiten, diese potenzielle Krise abzuwenden. Die Stabilität in der Straße von Hormus bleibt dabei das Zünglein an der Waage zwischen geopolitischen Drohungen und energiewirtschaftlichem Pragmatismus.