Ökonomische Unterstützungen für die Autobranche: Niedersachsen fordert Maßnahmen
Die Automobilindustrie in Deutschland steht unter Druck. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat jüngst vorgeschlagen, durch gezielte Kaufanreize für Elektrofahrzeuge der angeschlagenen Branche neuen Schwung zu verleihen. Denkbare Maßnahmen wären aus seiner Sicht eine Reduktion der Mehrwertsteuer auf E-Autos oder spezielle Steuergutschriften, so Lies in einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.
In diesem Zusammenhang kündigte Volkswagen, Europas größter Automobilhersteller, eine Verschärfung des Sparprogramms für die Kernmarke VW an und schloss Werksschließungen nicht gänzlich aus.
Lies unterstrich zudem die Notwendigkeit, den Strompreis zu senken, um die E-Mobilität attraktiver zu machen. Eine Reform der Netzentgelte könnte hier Abhilfe schaffen. Er warnte eindringlich davor, den eingeschlagenen Elektro-Kurs von VW infrage zu stellen. „Wir begehen einen dramatischen Fehler, wenn wir glauben, dass wir die E-Mobilität aussitzen könnten“, so Lies.
Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sprach sich für stärkere Anreize aus. Er nannte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ eine Wiedereinführung der Kaufprämie für E-Autos als besonders hilfreich. Niedersachsen, das 20 Prozent der Stimmrechte im Volkswagen-Konzern besitzt, sieht darin eine bedeutende Unterstützung für den Markt. Weil nimmt zudem einen Sitz im Aufsichtsrat des Konzerns ein.
Das Bundeskabinett hat kürzlich eine steuerliche Förderung von Dienstwagen mit Elektroantrieb auf den Weg gebracht. Diese Maßnahme soll den Absatz von Elektroautos beflügeln, nachdem die Nachfrage nach E-Fahrzeugen infolge des abrupten Stopps der staatlichen Förderung zurückgegangen war. Der Umweltbonus, der bis Dezember gewährt wurde, wurde aufgrund fiskalischer Sparzwänge gestoppt.