Obama warnt China wegen Nordkorea
Nordkorea Volksarmee drohte zudem mit militärischen Schritten gegen die Streitkräfte der USA und Südkoreas an der Grenze, weil diese angeblich schwere Waffen in den Grenzort Panmunjom gebracht haben.
US-Präsident Barack Obama hatte zuvor Nordkoreas einzigen Verbündeten, China, kritisiert. Peking dürfe nicht die Augen verschließen und müsse die Verantwortung Nordkoreas für die Versenkung eines südkoreanischen Schiffes anerkennen, forderte Obama zum Abschluss des G20-Gipfels in Toronto.
«Die jüngste verstörende Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel unterstreicht die Notwendigkeit für die Volksrepublik (Nordkorea), ihre atomare Abschreckung auf einem neu entwickelten Weg zu stärken», wurde ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert. Den USA wurde unterstellt, weiter eine «feindselige Politik» zu betreiben.
Im Streit um sein Atomprogramm hat Nordkorea in den vergangenen Monaten wiederholt mit der Stärkung seiner Nuklearabschreckung gedroht. Im vergangenen September hatte das Land erklärt, dass es die Experimentierphase der Urananreicherung so gut wie abgeschlossen habe. In hochangereicherter Form kann Uran für den Atombombenbau verwendet werden. Nordkorea hat bereits zwei Atombomben getestet.
Obama äußerte auf dem G20-Gipfel auch Verständnis, dass Peking gegenüber dem Nachbarn Nordkorea Zurückhaltung übt, fügte aber hinzu: «Es gibt einen Unterschied zwischen Zurückhaltung und bewusstem Wegschauen.» Dies habe er Chinas Präsidenten Hu Jintao bei einem Treffen in Toronto «unverblümt» deutlich gemacht. Das Verhalten Pjöngjangs sei eine Provokation, die die Weltgemeinschaft nicht dulden dürfe.
Eine internationale Untersuchungskommission war zu dem Ergebnis gekommen, dass ein südkoreanisches Kriegsschiff im März durch einen nordkoreanischen Torpedo versenkt worden war.