Oaktree kritisiert Private-Equity-Partner nach Thrasio-Pleite
In einem seltenen Fall öffentlicher Kritik unter Investoren hat Oaktree Capital Management, ein führender Akteur im Bereich Schuldenmanagement, seine Partner Advent und Silver Lake für das Scheitern des E-Commerce-Start-ups Thrasio verantwortlich gemacht.
In einem Schreiben an Investoren, das der Financial Times vorliegt, drückte Oaktree sein „fehlgeleitetes Vertrauen“ in die beiden Private-Equity-Firmen aus, die das Start-up mit unterstützt hatten. Oaktree hatte 114 Millionen US-Dollar in Thrasio investiert, dessen Bewertung während der Pandemie auf 6 Milliarden US-Dollar gestiegen war, bevor das Unternehmen 2023 Insolvenz anmelden musste. Oaktree räumte ein, dass es ein Fehler gewesen sei, sich auf die Kontrolle durch die Eigenkapitalsponsoren zu verlassen.
Ein umfassender Bericht unter der Leitung von Sir Nigel Wilson, dem Vorsitzenden der Canary Wharf Group, betont die Notwendigkeit einer Reform der britischen Kapitalmärkte. Der Bericht warnt, dass Großbritannien ohne eine Investition von 1 Billion Pfund in den nächsten zehn Jahren ins Hintertreffen geraten könnte.
Dazu gehören Maßnahmen wie die Reform der Steuer- und Regulierungspolitik sowie Anreize für britische Investoren, verstärkt in heimische Unternehmen zu investieren. Wilson wies darauf hin, dass Länder wie Frankreich und die USA ihre Steuersysteme nutzen, um inländische Investitionen zu fördern.
US-Unternehmen haben letzte Woche ein Rekordvolumen an Schulden aufgenommen, da sie versuchten, potenzielle Marktvolatilität zu umgehen. Allein am Dienstag wurden Investitionsanleihen im Wert von 73 Milliarden US-Dollar emittiert – der höchste Tageswert in 20 Jahren, so Daten von LSEG. Unternehmen wie Ford Motor Credit, Target und Uber nutzten den Moment, um günstige Konditionen vor möglichen wirtschaftlichen Unsicherheiten zu sichern.
