Nvidia unter der Lupe: Kann Der Schwergewichtler im KI-Markt Weiter Steigen?
Nvidia hat in den letzten fünf Jahren eine beeindruckende Kursentwicklung hingelegt und Anfang 2024 die Schallmauer von 1.000 $ durchbrochen. Grund hierfür war das starke Wachstum im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI)-Chips, was sich in dreistelligen Umsatz- und Gewinnzuwächsen Quartal für Quartal niederschlug.
Eine Aktie mit einem Preis von über 1.000 $ ist jedoch nicht für jeden Anleger erschwinglich. Daher beschloss Nvidia, im Juni einen Aktiensplit durchzuführen. Ein Aktiensplit senkt den Preis pro Aktie, indem zusätzliche Aktien an bestehende Aktionäre ausgegeben werden. Fundamental ändert sich zwar nichts, aber der niedrigere Preis kann neue Investoren anziehen, die zuvor wegen der hohen Kosten nicht investiert hatten.
Nun, drei Monate nach dem Split, stellt sich die Frage, wie sich Nvidia seither entwickelt hat und ob der Höhenflug weitergeht. Ein historischer Blick kann dabei helfen.
Nvidia kündigte den Split im Mai an, als die Aktien noch bei über 900 $ standen. Nach der Ankündigung stiegen sie schnell über 1.000 $ und legten bis zum Split am 7. Juni um knapp 30 % zu. Der 10-zu-1-Split brachte den Aktienkurs auf etwa 120 $ am 10. Juni.
Seit dem Split zeigte sich der Aktienkurs volatil und hat insgesamt etwa 4 % verloren. Dies ist weit von der typischen Nvidia-Aktienentwicklung entfernt, die zu Beginn des Jahres 2023 zu beobachten war.
Wie geht es mit Nvidia weiter? In zwei von drei vorherigen Aktiensplits stieg der Kurs in den folgenden Monaten zweistellig an, während er in einem Fall ebenfalls zweistellig fiel. Insgesamt deutet die Geschichte eher auf ein positives Bild hin.
Eine breitere Analyse zeigt, dass Aktien, die einen Split durchgeführt haben, in den letzten Jahrzehnten besser als der S&P 500 abgeschnitten haben. Eine Statista-Studie belegt, dass gesplittete Aktien im Durchschnitt nach der Ankündigung eine Gesamtrendite von über 25 % erzielten, doppelt so hoch wie der S&P 500.
Warum das so ist? Mit einem niedrigeren Aktienkurs zieht ein Unternehmen mehr Investoren an, was den Kurs zusätzlich stützt. Doch das allein genügt nicht; Investoren kaufen nicht nur wegen des Splits, sondern auch wegen der Fundamentaldaten.
Bei Nvidia wachsen derzeit Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz im KI-Chip-Markt und der allgemeinen Wirtschaftslage. Hohe Unsicherheit belastet wachstumsstarke Unternehmen wie Nvidia, da sie auf stabile wirtschaftliche Bedingungen angewiesen sind. Diese Faktoren und Gewinnmitnahmen haben Nvidia zuletzt ausgebremst.
Für die Zukunft gibt es jedoch auch positive Vorzeichen. Nvidia wird bald seine neue Blackwell-Architektur und den leistungsfähigsten Chip herausbringen und plant jährliche Updates. Das dürfte für weiterhin steigende Umsätze sorgen. Einige Kunden könnten zwar auf günstigere Konkurrenzprodukte zurückgreifen oder eine Mischung aus Nvidia- und Konkurrenzchips nutzen, aber das dürfte Nvidias Marktanteil nicht erheblich schmälern, da große KI-Projekte die besten Chips benötigen.
Alles in allem zeigt die Geschichte zwar positive Tendenzen für Nvidias künftige Entwicklung, aber sie ist keinesfalls eine Garantie. Eine gute Langfristanlage könnte die Aktie dennoch sein.