Nvidia: Ein Höhenflug mit Turbulenzen – Wohin geht die Reise für die Aktie?
Die Begeisterung rund um künstliche Intelligenz (KI) hat den Technologiesektor und den gesamten Markt in den letzten Jahren auf neue Höhen katapultiert. Besonders der Halbleiterhersteller Nvidia hat dabei eine beeindruckende Nachfrage erlebt und ist nun das drittwertvollste Unternehmen weltweit nach Marktkapitalisierung.
Mit einem sagenhaften Anstieg der Aktien um 140% im Jahr 2024 und 160% in den letzten 12 Monaten stellt sich die Frage: Kann Nvidia diesen Höhenflug fortsetzen?
Die Nachfrage nach Grafikprozessoren (GPUs) ist in den letzten Jahren einer der größten Treiber für Halbleiterunternehmen gewesen. GPUs sind essenziell für das Training großer Sprachmodelle und zahlreiche Anwendungen des maschinellen Lernens. Nvidia wird weithin als Entwickler der besten GPUs am Markt angesehen, mit Hardware wie den H100- und A100-Chips, die von führenden Unternehmen weltweit genutzt werden.
Nvidias CFO Colette Kress verkündete während des Ergebniscalls zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025, dass die Nachfrage nach den neuen Blackwell-GPUs das Angebot deutlich übersteigt. Es wird erwartet, dass Blackwell in Q4 mehrere Milliarden Dollar an Umsatz generieren wird, was auch positive Impulse für das Geschäftsjahr 2026 (Kalenderjahr 2025) gibt. Daher könnte die Nvidia-Aktie im weiteren Verlauf von 2024 und Anfang 2025 erneut zulegen.
Gleichzeitig könnten Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs die Euphorie um die Aktie dämpfen. Neben der direkten Konkurrenz durch Advanced Micro Devices sieht sich Nvidia auch zunehmender Konkurrenz von anderen großen Technologiekonzernen gegenüber, die selbst Kunden von Nvidia sind.
Langfristig könnten GPUs als standardisierte Hardware betrachtet werden, was Nvidia zwingen würde, den Preiskampf anzunehmen. Da viele der größten Wachstumsquellen von Nvidia sich bemühen, ihre Abhängigkeit vom Hardwarehersteller zu reduzieren, könnten Umsatz und Gewinn von Nvidia rückläufig sein, was das Wachstumspotenzial der Aktie mindern würde.
Des Weiteren könnten ein umstrittenes Aktienrückkaufprogramm im Wert von 50 Milliarden Dollar und mögliche Ermittlungen des Justizministeriums wegen kartellrechtlicher Bedenken die Aktie belasten. Diese Faktoren könnten bereits kurzfristig negative Auswirkungen auf die Aktienkurse haben.
Alles in allem dürfte Nvidia aufgrund neu entfachten Wachstums durch die Blackwell-GPUs kurzfristig Zuwächse verzeichnen. Diese werden jedoch vermutlich von steigender Konkurrenz und Unsicherheiten über die Wachstumstaktiken des Unternehmens wieder ausgeglichen. Daher könnten die Nvidia-Aktien in einem Jahr insgesamt eher flach verlaufen.