Notre Dame: Trainer Freeman in der Kritik nach überraschender Niederlage
Nach der ernüchternden 16:14-Niederlage gegen Northern Illinois am vergangenen Samstag gerät Notre Dames Football-Team und insbesondere Coach Marcus Freeman ins Kreuzfeuer der Kritik. Besonders schmerzhaft ist die Tatsache, dass Notre Dame im heimischen Stadion eine klare Favoritenrolle innehatte und bereits in der Saisoneröffnung 1995 gegen Northwestern eine ähnlich bittere Niederlage erlitt.
Spieler wie der All-American Defensive Tackle Howard Cross III wirkten nach der Niederlage sichtlich betroffen. Cross, der auf frühere Niederlagen gegen leistungsstärkere Teams zurückblicken kann, zeigte wenig Hoffnung und bezeichnete die Situation als "schwierig". Er versicherte jedoch, dass die Mannschaft weiterkämpfen werde, trotz der harschen Kritik von Fans und Beobachtern.
Freeman, der als Hoffnungsträger für Notre Dame galt, ringt um eine Erklärung für die unerwartete Niederlage. Besonders enttäuschend war ein zweifelhafter Pass im vierten Viertel von Riley Leonard, der eine gute Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen, zunichtemachte. Diese Fehlentscheidung und die darauf folgende Interception führten letztlich zum spielentscheidenden Field Goal von Northern Illinois.
Die Niederlage wirft die Fortschritte, die Notre Dame in jüngster Zeit gezeigt hatte, wieder zurück. Die makellose Leistung im vorherigen Spiel gegen Texas A&M, bei dem die Offensive und Defensive überzeugten, scheint durch diese Niederlage bedeutungslos geworden zu sein. Die Führungsebene der Universität hat betont, dass Freeman volle Unterstützung genießt, allerdings werden die Zweifel lauter, ob er der richtige Mann für diesen traditionsreichen Posten ist.
Kritiker monieren insbesondere Freemans inkonsistente Vermittlung in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Seine Aussagen zur Vorbereitung und Taktik schienen widersprüchlich, was Spekulationen über seine Eignung für die Position weiter anheizte.
Seitdem er 2021 das Amt von Brian Kelly übernahm, hat Freeman eine gemischte Bilanz von 20-9. Im Vergleich zu Kellys letzten fünf Saisons mit einer Bilanz von 54-9 fällt Freemans Rekord deutlich ab. Seine bisherigen Bemühungen, vergangene Fehler zu korrigieren und Notre Dame zu einer stabilen Spitzenmannschaft zu formen, bleiben mit dieser Niederlage infrage gestellt.
Die Administration hat umfassend in das Programm investiert, um den Erfolg zu sichern – darunter die Anstellung erfahrener Trainer und umfangreiche finanzielle Unterstützung. Nun liegt es an Freeman, diese Ressourcen wirksam zu nutzen und das Vertrauen der Institution und der Fans zurückzugewinnen.
„Wir müssen das als Team annehmen und Verantwortung übernehmen“, erklärte Freeman. „Jeder Coach und jeder Spieler muss sich selbst hinterfragen, damit wir uns verbessern können. Letztlich trägt der Head Coach die Verantwortung.“