Notre Dame in der Krise: Coach Marcus Freeman unter Druck nach Niederlage gegen Northern Illinois
Die University of Notre Dame steht nach einem desaströsen 16:14 Verlust gegen Northern Illinois vor einer schwierigen Saison. Marcus Freeman, in seinem dritten Jahr als Cheftrainer, musste sich nach nur zwei Spielen in die Defensive zurückziehen.
Im Vorfeld der Partie äußerte sich Freeman verhalten optimistisch über Quarterback Riley Leonard, dessen konservativer Ansatz gegen A&M in der Vorwoche zur Diskussion stand. Doch Freemans defensiver Kommentar zur Strategie für Leonard, 'innerhalb der Offensive' zu bleiben und den Fokus auf einfache Spielzüge zu legen, warf Fragen auf. Während Freeman noch letzte Woche Leonard verteidigte, sollten sich doch heute offensivere Akzente in Richtung Passspiel setzen. Der resultierende Spielplan zeigte jedoch, dass Trainer und Spieler nicht auf einer Linie waren.
Leonard selbst zeigte sich nach einem harten Treffer im zweiten Viertel nicht von seiner besten Seite. Mit einem Pass-Effizienz-Rating von 98,33 liegt er weit hinter den Top-Quarterbacks im College Football zurück. Der Rückgang im Spiel von Leonard und die schlechten Leistungen der Offensivlinie und Running Backs lassen Zweifel an Freemans bisherigen Entscheidungen aufkommen.
Die Mannschaft fiel bereits in der letzten Saison gegen mehrere Teams wie Central Michigan und Nebraska zurück. Der aktuelle Stand und die wiederholte Inkonsequenz führen zu einer gefährlichen Lage für Freeman, der nun entscheiden muss, ob er weiterhin auf Leonard setzt oder drastische Änderungen vornimmt. Die Unterstützung durch Leonard als große Transferverpflichtung gerät ins Wanken.
Nicht alle Probleme liegen jedoch bei Leonard. Die Offensive insgesamt hat Schwierigkeiten, adäquat zu agieren. Receiver sind oft nicht frei, und außer Beaux Collins trägt kaum jemand zur Entlastung von Leonard bei. Auch die Defensive wackelte, wobei besonders die jungen Linebacker, darunter Drayk Bowen und Jaylen Sneed, einen schwachen Tag erwischten. Immerhin zeigte Running Back Jeremiyah Love erneut seine Klasse und könnte einen Lichtblick darstellen.
Erschwerend kam der unüberlegte Einsatz des Kickers hinzu, der einen 62-Yard-Field-Goal-Versuch unternahm, welcher von Beginn an chancenlos war. Hier zeigte sich einmal mehr eine taktische Unsicherheit, die Freeman nur schwer erklären konnte.
Freeman steht vor einer Herausforderung: Die kommenden drei Monate werden entscheidend sein, ob er sich als Trainer bei Notre Dame behaupten kann. Es liegt nun an ihm, die zahlreichen Ressourcen von Talenten bis hin zu den Einrichtungen optimal zu nutzen und diese Saison zu retten.