Norwegische Notenbank überrascht mit Zinssenkung: Konsequenzen für Wirtschaft und Währung
Die norwegische Zentralbank hat überraschend ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt, wie eine Meldung vom Donnerstag bekanntgab. Ökonomen hatten eine Beibehaltung des Zinssatzes erwartet, doch die Zentralbank signalisierte nun sogar die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen.
Es handelt sich dabei um die erste Senkung seit dem pandemiebedingten Schritt im Mai 2020. Laut der Notenbankgouverneurin Ida Wolden Bache ist die Inflation seit der letzten geldpolitischen Sitzung im März gesunken, was auch für die Zukunft niedrigere Inflationsraten erwarten lässt.
"Durch eine vorsichtige Normalisierung des Leitzinses soll die Inflation auf die Zielwerte zurückgeführt werden, ohne die Wirtschaft unnötig zu belasten", so Bache. Im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank hatte Norwegen bisher keine Zinsen gesenkt, da sich die stark von der Öl- und Gasförderung abhängige Wirtschaft des Landes bisher robust zeigte.
In Folge der Zinssenkung fand eine Abwertung der norwegischen Krone gegenüber allen wichtigen Währungen statt. Auch die Renditen norwegischer Staatsanleihen gerieten erheblich unter Druck, was die Marktteilnehmer zu einer Neubewertung der wirtschaftlichen Aussichten bewegen könnte.