Nikola Motors unter Druck: Steht das Unternehmen vor einem ähnlichen Schicksal wie Fisker?
Fisker meldet Konkurs an – Ein warnendes Beispiel für die Branche
Der Untergang von Fisker Anfang dieses Jahres hat in der Elektroauto-Branche Wellen geschlagen. Trotz intensiver Bemühungen, Investoren zu gewinnen und Finanzierungsrunden abzuschließen, scheiterte das Unternehmen schließlich und meldete im Juni Konkurs an.
Der Antrag auf ein Insolvenzverfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts kam, nachdem Verhandlungen mit einem großen Autobauer gescheitert waren und Notverkäufe nicht ausreichten, um das Überleben zu sichern.
Nikola kämpft ums Überleben
Nun sieht sich auch Nikola, ein weiteres ambitioniertes Unternehmen im Bereich der Elektrofahrzeuge, mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Trotz eines erfolgreichen Reverse-Aktiensplits und einer Kapitalmaßnahme, die den Verbleib an der NASDAQ sicherte, bleibt die finanzielle Lage angespannt.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse für das erste Quartal 2024 zeigte zwar eine Reduktion der Verluste, jedoch blieb die Performance hinter den Erwartungen zurück, was die Anleger enttäuschte.
Finanzielle Schwierigkeiten und Produktionsprobleme
Nikola verbrennt weiterhin Geld in einem besorgniserregenden Tempo. Mit einem negativen operativen Cashflow von fast 432 Millionen US-Dollar und Schulden von etwa 280 Millionen US-Dollar scheint das Unternehmen finanziell auf wackligen Beinen zu stehen.
Die schwache Performance auf dem Aktienmarkt – ein Verlust von über 70 Prozent im laufenden Jahr – spiegelt das sinkende Vertrauen der Investoren wider.
Hinzu kommen massive Produktionsschwierigkeiten: Statt der geplanten 3.500 batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge (BEVs) für 2023 konnten lediglich 79 ausgeliefert werden.
Auch bei den Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen (FCEVs) blieb Nikola weit hinter den eigenen Zielen zurück.
Tesla als potenzieller Bedrohung
Ein weiterer Risikofaktor für Nikola ist die aufkommende Konkurrenz durch Tesla. Dessen Semi-Truck, obwohl mit Verzögerungen behaftet, beginnt nun, den Markt zu betreten. Sollten Teslas Fortschritte in der Lkw-Branche weiterhin zügig voranschreiten, könnte dies Nikolas Position erheblich schwächen.
Ein Funken Hoffnung?
Trotz aller Widrigkeiten gibt es auch positive Nachrichten: Im zweiten Quartal 2024 konnte Nikola die Auslieferungen von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw um 80 Prozent steigern. Doch ob diese Zahlen den erhofften Wendepunkt darstellen oder nur ein kurzfristiger Erfolg sind, bleibt abzuwarten.