Niederlande stoppen Chip-Export nach China – Spannungen im globalen Tech-Krieg

Ein erneuter Schlag im globalen Technologiekrieg: Die niederländische Regierung hat dem führenden Chiphersteller ASML Exportlizenzen für den Geschäftsverkehr mit China entzogen.
Die Entscheidung wurde aufgrund von Vorwürfen der USA getroffen, dass Peking die Technologie für militärische Zwecke einsetzt.
Diese Systeme, die Laser nutzen, um die Schaltkreise von Chips zu erstellen, sind von entscheidender Bedeutung für die Chipproduktion. ASML ist ein dominierender Akteur auf diesem Markt.
Die Auswirkungen dieses Exportlizenzentzugs werden sich auf eine begrenzte Anzahl von Kunden in China auswirken, so ASML. Trotz der widrigen Umstände erwartet das Unternehmen jedoch keine erheblichen Auswirkungen auf seinen finanziellen Ausblick.
China, das bisher nach Taiwan und Südkorea der drittgrößte Markt für ASML war, könnte jedoch nun vor großen Herausforderungen stehen. Im dritten Quartal 2023 erreichte China mit 46 Prozent der Verkäufe sogar den Spitzenplatz.

Die USA, unter der Regierung von Präsident Joe Biden, haben offensichtlich Druck auf die Niederlande ausgeübt, diese Exportlizenzen zu widerrufen. Die chinesische Regierung wiederum kritisiert die USA, Technologie-Blockaden unter einem Vorwand zu forcieren und damit internationale Handelsregeln zu verletzen.
Bereits seit dem 1. Januar gelten Exportverbote für sogenannte Deep-Ultraviolet-Lithografiemaschinen (DUV) nach China. Die USA setzten sich zudem für ein Verbot der Lieferung modernerer Belichtungsanlagen der Extreme-Ultraviolet-Technologie (EUV) ein.

Die Niederlande hatten bereits in der Vergangenheit die Ausfuhr bestimmter Maschinen zur Chip-Produktion nach China eingeschränkt.
Dies geschah im Namen der nationalen und internationalen Sicherheit, um eine mögliche militärische Nutzung durch China zu verhindern und die eigene Position in dieser Schlüsseltechnologie zu schützen.
Die jüngste Entscheidung der Niederlande markiert einen weiteren Wendepunkt im globalen Kräftemessen um Technologie, bei dem nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch geopolitische Machtverhältnisse auf dem Spiel stehen.
Wie sich diese Entwicklungen auf die globale Lieferkette und die Spannungen zwischen den Großmächten auswirken werden, bleibt abzuwarten.