Neuronale Netze: So gut ist die künstliche Intelligenz inzwischen bei „Battlefield 1“
Die künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht. Weltweit Schlagzeilen machte etwa die Tatsache, dass selbst die weltbesten menschlichen Spieler des asiatischen Brettspiels Go gegen die Software verloren. Auch im Poker kann künstliche Intelligenz inzwischen langfristig Gewinne machen. Nun hat der Spieleentwickler EA allerdings eine ganz neue Herausforderung etabliert: Künstliche Intelligenz soll das Kriegsspiel „Battlefield 1“ erlernen. Bisher allerdings erweist sich das Spiel als vergleichsweise komplex. So sind etwa die einzelnen Spielfelder teilweise zu detailliert, sodass die Wahrnehmung der KI eingeschränkt werden musste. Immerhin spielt die Software inzwischen aber auf dem Niveau menschlicher Spieler – sofern lediglich der Einsatz von Handfeuerwaffen erlaubt wird.
Die künstliche Intelligenz lernt beständig aus eigenen Fehlern
Um diese Fähigkeit zu erlangen, wurde zunächst ein sehr simpler 3D-Egoshooter programmiert, in dem sich die KI austoben konnte. Anschließend wurde der Bot in die Battlefield-Umgebung implementiert. Dort analysierte sie zunächst für rund eine halbe Stunde die Aktivitäten eines menschlichen Spielers. Anschließend trainierte sich die KI durch den Einsatz des Trial-and-Error-Verfahrens gegen andere Bots gewissermaßen selbst. Auf diese Weise ergab sich ein kontinuierlicher Lernprozess. Es ist also durchaus möglich, dass die künstliche Intelligenz schon bald auch bei Battlefield die Oberhand gewinnen könnte. Einige Teilnehmer der Testspiele baten jedenfalls bereits darum, die Bots eindeutig zu kennzeichnen – was dafür spricht, dass der Technik durchaus einiges an Potential zugesprochen wird.
Das Ziel ist die Verbesserung des Spiels
Als praktische Anwendungsmöglichkeit der neu entwickelten Technologie kommt zunächst die Qualitätssicherung ins Spiel. Die selbstlernenden Bots können beispielsweise Bugs besser aufspüren, weil sie beständig neue Wege beschreiten. Langfristig sollen sie aber auch in das Spiel selbst integriert werden. Bisher etwa fangen die Bots, wenn kein Gegner in der Nähe ist, teilweise an stupide im Kreis zu laufen. Deutlich sinnvoller wäre es allerdings, wenn sie über das eigene Gebiet hinaus agieren und etwa nach Verstecken suchen würden. Dadurch würde die Spielwelt dann noch einmal deutlich realistischer. Ziel der Entwicklung ist es daher auch nicht, menschliche Spieler zwingend zu schlagen. Vielmehr soll in erster Linie das Spielerlebnis durch smartere Gegner verbessert werden.
Via: Engadget