Neue Wege für eine nachhaltige Zukunft: Club of Rome legt Bericht für Deutschland vor
Der Thinktank Club of Rome mahnt in seinem neuen Bericht "Earth for All Deutschland", dass es ohne tiefgreifende Veränderungen in sozialen Bereichen nicht gelingen wird, Klimawandel und planetare Überlastung wirksam zu adressieren. Mit praktischen und kontextualisierten Lösungsansätzen soll der Bericht, der unter der Leitung von Sandrine Dixson-Declève und Paul Shrivastava entstand, Anreize für eine nachhaltige Transformation bieten.
Im Vorwort betont der Club of Rome die Notwendigkeit, wirtschaftlichen Fortschritt mit ökologischer Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen. Es gelte, gemeinsam eine Welt zu schaffen, in der sowohl Mensch als auch Planet gedeihen können.
Vor 50 Jahren sorgte der Bericht "Die Grenzen des Wachstums" des gleichen Thinktanks für weltweite Aufmerksamkeit: Ein Weckruf vor den Konsequenzen einer ungebremsten Ausbeutung der Erde. Der aktuelle Bericht "Earth for All" knüpft an diese Tradition an und betont unter anderem die Dringlichkeit der Armutsbekämpfung, der Förderung von sozialer Gleichheit und des Einsatzes sauberer Technologien.
Besonders herausfordernd wird dabei die Reduktion der Treibhausgasemissionen eingeschätzt, so Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut. Der aktuelle Bericht zeigt auf, dass die tiefgreifende Veränderung, die vor uns liegt, nicht unerreichbar ist, wie der zurückliegende Erfolg bei den erneuerbaren Energien belegt.
Dennoch, die eigentliche Herausforderung bei der Energiewende steht uns mit der Verkehrswende und der Wärmewende noch bevor, da diese den Alltag der Menschen direkt betreffen. Fortschritte wurden bereits erzielt, doch die Gefahren der fortschreitenden sozialen Ungleichheit werden nicht ausreichend adressiert. Dies zeigt sich insbesondere dort, wo die soziale Mobilität gering und die Belange des öffentlichen Infrastrukturausbaus vernachlässigt werden.
Die Auswirkungen wachsender Ungleichheit führen zu gesellschaftlichen Spannungen, die sich im politischen Rechtsruck zeigen. Das Buch widmet sich auch der Wichtigkeit von Gleichberechtigung, Bildung und nachhaltiger Ernährung als zentralen Aspekten einer erfolgreichen Energiewende und Klimaschutzstrategie. Letztlich sei die Nicht-Umsetzung dieser Maßnahmen mit höheren langfristigen Kosten verbunden, wie es im Schlusskapitel mahnend heißt.
Mit einem optimistischen Ausblick endet der Bericht und dient als Startschuss für eine mögliche große Wende in Deutschland zu einem nachhaltigeren Lebensstil.