Neue Krankenhausreform sorgt für Unruhe in NRW
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) äußerte schwere Bedenken bezüglich der geplanten Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Das NRW-Gesundheitsministerium hat die Krankenhäuser darüber informiert, welche Behandlungen sie in Zukunft noch anbieten dürfen. Der KGNW-Präsident, Ingo Morell, zeigte sich besorgt über bevorstehende „drastische Einschnitte“, die er gegenüber der "Rheinischen Post" und der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" als schmerzhaft bezeichnete.
Das Gesundheitsministerium plant, die Anzahl der Anbieter bestimmter medizinischer Eingriffe zu reduzieren. Beispielsweise sollen von 33 Krankenhäusern im Regierungsbezirk Düsseldorf, die Lebereingriffe beantragt haben, nur noch neun berücksichtigt werden. Ähnlich sieht es bei der Implantation künstlicher Hüften aus: Von 20 antragstellenden Häusern sollen nur noch zehn diese Eingriffe durchführen dürfen. Diese einschneidenden Maßnahmen stehen im Zentrum eines neuen Anhörungsverfahrens des Ministeriums, dessen Ergebnisse nach den Sommerferien ausgewertet werden.
Die Kliniken haben zunächst die Möglichkeit zur Stellungnahme. Basierend auf diesen Rückmeldungen entscheidet das Ministerium, welches Krankenhaus welche Leistungen weiterhin anbieten darf. Bis Ende 2024 sollen die endgültigen Feststellungsbescheide von den fünf Bezirksregierungen verschickt werden.
Trotz der harten Kritik unterstützt die KGNW grundsätzlich die Reform von Minister Laumann. Morell betonte, dass bestehende Strukturen nicht aufrechterhalten werden können und eine Konzentration sowie Spezialisierung der medizinischen Versorgungszentren zu einer besseren Qualität führen würden. Widerstände in der Lokalpolitik seien jedoch zu erwarten, fügte er hinzu.
Die Reform zielt darauf ab, dass Kliniken künftig spezialisierte Leistungen anbieten und dass ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung für 90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 20 Autominuten erreichbar ist. Die flächendeckende Versorgung durch Intensivmedizin bleibt ein weiteres zentrales Anliegen der Reform.
Kernpunkte der Reform:
- Konzentration und Spezialisierung der Kliniken
- Reduzierung der Anbieter für bestimmte Eingriffe
- Eine autotechnische Erreichbarkeit innerhalb von 20 Minuten soll gewährleistet sein
- Intensivmedizinische Versorgung bleibt flächendeckend (eulerpool-AFX)