Neue China-Strategie: Netflix plant Eigenproduktionen in Mandarin
Neue Inhalte für Mandarin-sprechende Zuschauer
Bislang ist Netflix nicht in China verfügbar, das dürfte sich wohl so schnell auch nicht ändern. Mit den Plänen zum Markteintritt dort ist der Streaming-Gigant immer wieder gescheitert. Auch die neue China-Strategie sieht nicht vor, den Streaming-Service in China einzuführen. Dennoch bemüht sich Netflix weiterhin um chinesischsprachige Zuschauer. So zielt der Konzern auf den Erwerb von Rechten an mandarinsprachigen Inhalten und die Produktion eigener Originale in der Sprache ab, wie CNBC jüngst berichtete. Netflix verfolge damit das Ziel, chinesischsprachige Zuschauer auf der ganzen Welt zu bedienen sowie weitere Inhalte für die Mandarin-sprechende Bevölkerung außerhalb Chinas selbst zu produzieren.
"Nowhere Man", "I Hear You" & Co.
Im September letzten Jahres stellte Netflix die Besetzung für seine mandarinsprachige Original-TV-Serie "Nowhere Man" vor. Im Januar startete außerdem die Produktion für zwei weitere Eigenproduktionen: "Triad Princess" sowie "The Ghost Bride" - die Dreharbeiten hierfür finden in Taiwan und Malaysia statt. Doch damit nicht genug: Kürzlich startete zudem "The Wandering Earth", Chinas erfolgreichster Scifi-Blockbuster, auf Netflix. Die Rechte an dem Film hat sich der Streaming-Dienst für Europa und Nordamerika gesichert.
Um die Inhalte jedoch stetig zu erweitern, strebt Netflix Partnerschaften mit chinesischen Streaming-Unternehmen an. So wurde jüngst bekannt, dass der Konzern exklusive Rechte an der romantischen Komödie "I Hear You" von Alibabas Streaming-Plattform Youku erhalten hat. "Wir sehen wachsendes Interesse von internationalen Distributoren", erklärte Brandy Zhang, Chefredakteurin der Youku-Abteilung für Online-Serien. "Wir wollen noch mehr hochwertige Inhalte schaffen, die bei Zuschauern auf der ganzen Welt ankommen." Alibaba verfolgt damit den Plan, sich als bevorzugter Partner für US-Unternehmen, die chinesische Verbraucher erreichen möchten, zu etablieren. Bereits zuvor hatte Alibaba Netflix Rechte am Detektivthriller "Day and Knight" verkauft.
Bemühungen um asiatische Inhalte
Daneben bemüht sich der Streaming-Dienst bereits seit Längerem, Zuschauern weltweit asiatische Inhalte näherzubringen. "Asien ist eines der weltweit größten kreativen Schaffenszentren, das einige der eindrucksvollsten Filme und Serien der heutigen Zeit hervorbringt", erklärte Ted Sarandos, CCO bei Netflix. "Das Schöne an Netflix ist, dass wir bisher vollkommen unbekannte Geschichten aus Südkorea, Thailand, Japan, Indien, Taiwan und anderen asiatischen Ländern nicht nur den Zuschauern in ganz Asien, sondern auf der gesamten Welt näherbringen können", so Sarandos weiter.
Asien stellt für Netflix allerdings nach wie vor eine Herausforderung dar. Kein asiatisches Gebiet zähle nach Einschätzung von Analysten zu den fünf wichtigsten Märkten von Netflix, wie Bloomberg berichtete.