MSC-Einstieg bei HHLA: Ein umstrittener Deal und seine Folgen
Die Verdi-Gewerkschaft zeigt sich nach dem positiven Votum der Hamburgischen Bürgerschaft zum Einstieg der Mediterranean Shipping Company (MSC) beim Hafenlogistiker HHLA entschlossen. Hamburgs Verdi-Chefin, Sandra Goldschmidt, betont, dass die Gewerkschaft weiterhin jeden Arbeitsplatz in Hamburg verteidigen werde. Dabei geht es um kollektiven Widerstand gegen die Macht der Konzerne, speziell der Reedereien, durch internationale Solidarität.
Mit einer Mehrheit von 72 zu 33 Stimmen haben die Abgeordneten den Einstieg von MSC bei HHLA endgültig genehmigt. Dieser Schritt bedarf jedoch noch der Zustimmung der EU-Kommission. Der rot-grüne Senat in Hamburg plant, MSC als Partner zu gewinnen, um die Stabilität von HHLA und dem Containerumschlag zu sichern. Künftig soll die Stadt Hamburg 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent des Unternehmens halten.
Im Rahmen des Deals erhöht MSC das Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals und plant eine neue Deutschlandzentrale in Hamburg. Zudem wird das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufgestockt.
Verdi kritisiert das Abkommen scharf. Goldschmidt bezeichnet den Tag der Entscheidung als "schwarzen Tag für Hamburg" und prangert die kurzsichtige Logik an, die dem Deal zugrunde liege. Sie bemängelt das Fehlen von Konzepten zur sozial-ökologischen Transformation des Hamburger Hafens und wirft dem Senat vor, zur Monopolbildung beizutragen und politische Kontrolle über kritische Infrastruktur aufzugeben.
Auch André Kretschmar, Verdi-Fachbereichsleiter für maritime Wirtschaft, äußert Bedenken. Er hebt hervor, dass der Senat die Sorgen der Hafenbeschäftigten ignoriere und betont die geringe Nähe von MSC zur Idee der Sozialpartnerschaft.