Moderna enttäuscht die Märkte: Ist die Luft ohne Corona raus?
Ein Dämpfer für die Erfolgsgeschichte
Moderna, das während der Covid-19-Pandemie mit seinem Impfstoff weltweit für Schlagzeilen sorgte, hat die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt.
Am Donnerstag senkte der Konzern seine Umsatzprognose für das Jahr 2025 und stellte die Anleger vor eine bittere Realität: Statt des erhofften Wachstums peilt Moderna nun Erlöse von lediglich 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar an. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet – nämlich 3,74 Milliarden Dollar.
Das Ergebnis: Ein Kursrutsch. Die Aktie des Unternehmens verlor im vorbörslichen Handel an der Wall Street rund sieben Prozent. Die Euphorie der Pandemie-Zeit ist verflogen, und Moderna steht vor der Frage, wie es den Anschluss in der Biotech-Branche halten will.
Schrumpfender Markt für Impfstoffe
Moderna-Finanzchef James Mock sprach offen über die Herausforderungen. Der Markt für Covid-19-Impfstoffe schrumpft schneller als erwartet, und auch die Nachfrage nach dem neuen RSV-Impfstoff lässt zu wünschen übrig.
„Die Prognose spiegelt die Unsicherheiten in diesen Märkten wider“, erklärte Mock.
Während die Pandemie das Unternehmen noch zu einem der großen Gewinner gemacht hatte, ist nun klar: Der Impfstoff alleine kann die Umsätze nicht mehr stützen. Die Luft ist raus – jetzt geht es darum, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Doch auch hier dämpft Mock die Erwartungen: Bis 2028 wird es dauern, bis nennenswerte Umsätze aus den neuen Produkten fließen.
Zehn neue Produkte, aber wann?
Moderna setzt auf die Zukunft – genauer gesagt auf bis zu zehn neue Produkte, die bis 2027 zugelassen werden sollen. Darunter Impfstoffe gegen Grippe und RSV sowie Medikamente gegen Krebs. Doch bis diese Produkte signifikante Erträge bringen, wird Zeit vergehen. Für 2025 wird nicht mit großen Umsatzsprüngen gerechnet, so Mock.
Die Anleger hatten mehr erwartet. Der Plan, ab 2026 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 25 Prozent zu punkten, ist zwar ambitioniert, doch die Börse reagiert auf das Hier und Jetzt. Und im „Hier und Jetzt“ sieht es düster aus: Das Wachstum bleibt vorerst aus, und die Abhängigkeit vom schrumpfenden Impfstoffmarkt lastet schwer auf Moderna.
Lesen Sie auch: