MLP passt Prognose an: Aktie unter Druck im SDax
Der Finanzdienstleister MLP hat seine Jahresprognose nach unten korrigiert und erwartet nun ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 90 und 100 Millionen Euro. Dies stellt eine Abweichung von der bisherigen Erwartung um zehn Millionen Euro nach unten dar. Mögliche Sondereffekte im Immobilienbereich könnten diesen Wert zusätzlich schmälern.
Infolge der Prognoseanpassung verlor die MLP-Aktie am Freitagmittag deutlich an Wert und verzeichnete einen Rückgang von über acht Prozent. Damit markierte sie das Schlusslicht im Kleinwertesegment SDax. Allein in den letzten drei Monaten ist der Kurs um fast 25 Prozent gefallen, wodurch der Jahresgewinn auf etwa drei Prozent geschrumpft ist.
Die Anpassung der Erwartungen wird auf eine veränderte Einschätzung der erfolgsabhängigen Vergütungen im Bereich Vermögensmanagement sowie des Geschäfts mit Immobilienentwicklungen zurückgeführt. Erfolgsabhängige Vergütungen resultieren aus der Performance von Anlagekonzepten und haben einen erheblichen Einfluss auf das Gesamtergebnis.
MLP hat zudem angekündigt, ihre Geschäftsaktivitäten im Bereich Deutschland.Immobilien neu auszurichten und sich verstärkt auf die Vermittlung und Konzeption von Immobilienprojekten zu konzentrieren. Künftig sollen keine neuen Entwicklungsprojekte mehr initiiert werden, bei denen MLP selbst für die Bauausführung verantwortlich ist. Bestehende Projekte werden fortgeführt, um das Geschäftsrisiko zu minimieren. Die Zustimmung des Aufsichtsrats steht noch aus. Noch unklare Einmaleffekte im Zusammenhang mit dieser Neuausrichtung könnten das Ebit belasten, dürften jedoch eine Größenordnung von 12 Millionen Euro nicht überschreiten.
Trotz dieser Anpassungen hat MLP das obere Ende seiner mittelfristigen Prognose bis 2028 auf 140 bis 155 Millionen Euro angehoben, gestützt durch ein grundsätzlich dynamisches Geschäftsumfeld. Im dritten Quartal stieg das Ebit laut vorläufigen Zahlen leicht von 17,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 18,3 Millionen Euro an. Eine umfassendere Berichterstattung wird MLP am 13. November veröffentlichen.

