Mitarbeiter packen aus! EA zwingt seine Angestellten zur KI – selbst für Mitarbeitergespräche
Ein unheilvolles Echo hallt durch die digitalen Korridore von Electronic Arts, kaum einen Monat nachdem die Nachricht einer milliardenschweren Übernahme durch ein Investorenkonsortium die Branche erschütterte. Aus den innersten Kreisen des Spielegiganten sickern nun Berichte durch, die ein düsteres Bild zeichnen: Die Belegschaft werde seit rund einem Jahr mit Nachdruck dazu angehalten, Werkzeuge der künstlichen Intelligenz in „nahezu allem“ zu verwenden. Was lange als interne Effizienzstrategie galt, erscheint im Licht der neuen, von Schulden getriebenen Realität nun als unheilvoller Vorbote einer tiefgreifenden, von Algorithmen gesteuerten Umstrukturierung.
Das algorithmische Manifest
Unter dem Siegel der Anonymität haben mehrere Mitarbeiter gegenüber Business Insider ein System offenbart, das weit über einfache Experimente hinausgeht. Die Führungsebene des Publishers drängt ihre Angestellten vehement, KI-Lösungen für eine schwindelerregende Bandbreite an Aufgaben zu nutzen. Das Spektrum reicht von der Generierung von Programmcode über die Erstellung von Konzeptzeichnungen bis hin zu so sensiblen Bereichen wie der Beratung von mittleren Managern, wie sie Beförderungen oder andere heikle Themen mit ihren Untergebenen kommunizieren sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Mitarbeiter durch multiple Schulungen geschleust. Interne Dokumente sprechen davon, generative KI als „Gedankenpartner“ zu nutzen – eine fast schon orwellianisch anmutende Umschreibung für eine tiefgreifende Automatisierung kreativer und menschlicher Prozesse.
Die ersten Opfer der Rationalisierung
Doch die als Helferlein gepriesenen Systeme, wie der hauseigene Chatbot „ReefGPT“, erweisen sich in der Praxis oft als fehleranfällig. Mitarbeiter berichten von „fehlerhaftem Code und anderen sogenannten Halluzinationen“, deren Korrektur am Ende mehr Zeit in Anspruch nimmt als der ursprüngliche Prozess. Die wahre, menschliche Konsequenz dieser KI-Offensive wird jedoch durch die Aussage eines Anfang des Jahres entlassenen QA-Mitarbeiters von Respawn Entertainment schmerzlich greifbar. Er berichtet, dass die Tools zur automatisierten Auswertung und Zusammenfassung von Playtester-Feedback als ein wahrscheinlicher Grund für seine Entlassung im Rahmen einer größeren Kündigungswelle genannt wurden. Hier verwandelt sich der abstrakte „Gedankenpartner“ in eine konkrete Bedrohung für Arbeitsplätze.
Der eiserne Griff der Investoren
Die Gerüchte über eine durch KI-gestützte Rationalisierung der Spieleentwicklung, die kurz nach Bekanntgabe der Übernahme aufkamen, erhalten durch diese Einblicke nun eine unheilvolle Bestätigung. Analysten zeichnen ein klares Bild: Angesichts des immensen Schuldenbergs, den EA für die Finanzierung der eigenen Übernahme auf sich geladen hat, dürfte der Fokus auf Kostensenkungen und die Konzentration auf todsichere Blockbuster dramatisch zunehmen. Serkan Toto vom Analysehaus Kantan Games prophezeit einen „noch stärkeren Fokus auf Evergreen-IPs, Blockbuster und Live-Services – auf Kosten riskanterer Projekte, neuer Ideen und Innovation.“ Die KI wird dabei zum entscheidenden Werkzeug, um diesen Wandel durchzusetzen – ein Damoklesschwert, das über der kreativen Seele des Unternehmens schwebt.


