Mit 119 Millionen alles auf Trump gesetzt: Elon Musks risikoreiche Wette zahlt sich aus
Es ist halb zwei Uhr morgens an der US-Ostküste, als Elon Musk ein Bild einer SpaceX-Rakete auf Twitter – besser gesagt, auf „X“ – postet. „Die Zukunft wird fantastisch sein,“ kommentiert er euphorisch. Kein Wunder: Für den Mann, der alles auf Trump gesetzt hat, ist die Zukunft tatsächlich rosig.
Musk hatte rund 119 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf investiert und dafür den wohl lukrativsten Deal seines Lebens eingefädelt. Die Gewinne für seine Unternehmen Tesla und SpaceX sind enorm, und die potenziellen politischen Vorteile könnten für ihn kaum größer sein.
Die hohe Wette auf Trumps Erfolg
Laut „New York Times“ floss das Geld durch Musks „America PAC“ direkt in die Kampagne für Trump. Doch es blieb nicht bei finanzieller Unterstützung: Musk organisierte eine Lotterie, bei der er täglich eine Million Dollar an republikanische Wähler verloste, um ihre Motivation an den Wahlurnen zu sichern. Ein hoher Einsatz, besonders für jemanden, der seine Geschäfte von der US-Regierung genehmigen lassen muss.
SpaceX, Musks Raumfahrtunternehmen, hängt in hohem Maß von staatlichen Aufträgen ab, und eine andere Regierung hätte seine riskante Unterstützung für Trump möglicherweise genau unter die Lupe genommen.
Doch nun ist er auf der sicheren Seite: Trump selbst lobte ihn in seiner Siegesrede für seine unternehmerische Vision und deutete an, Musk könnte künftig als Berater im Weißen Haus mitwirken – ein neuer Karriereweg für den CEO, der nun auch die politische Bühne betritt.
Börsen-Sprung: Tesla gewinnt, deutsche Autobauer verlieren
Neben dem politischen Rückhalt zahlen sich Musks Wette und Trumps Erfolg auch direkt an der Börse aus. Die Tesla-Aktie legte nach Bekanntgabe des Wahlsiegs um fast 15 Prozent zu, was einen Anstieg der Unternehmensbewertung um knapp 100 Milliarden Dollar bedeutet.
Musk, der etwa 13 Prozent von Tesla hält, konnte durch diesen Anstieg sein Vermögen um rund 13 Milliarden Dollar aufstocken. Ein stolzer Gewinn angesichts seiner Investition in den Wahlkampf – und das ohne die Wertsteigerungen von SpaceX mitzurechnen, die durch Trumps Unterstützung noch folgen könnten.
Während Tesla-Kurse stiegen, zeigten sich die Märkte für deutsche Autobauer wie Volkswagen, Mercedes und BMW weniger freundlich. Die Aktien dieser Unternehmen verloren nach Trumps Sieg zwei bis vier Prozent an Wert.
Trump hatte bereits im Wahlkampf hohe Zölle auf europäische Fahrzeuge angedroht, was für die deutschen Autobauer teuer werden könnte – Tesla hingegen dürfte von einem geschützten Markt profitieren.
Risiko als Erfolgsformel: Musks unerschütterlicher Wagemut
Dass Musk bereit ist, hohe Einsätze zu wagen, ist Teil seiner Erfolgsgeschichte. Schon nach seinem frühen Erfolg mit PayPal setzte er alles auf seine Visionen: Tesla stand mehrmals kurz vor dem Bankrott, bevor das Unternehmen von einer Beteiligung durch Mercedes gerettet wurde – nur um dann von Musk zu einem Milliardenimperium geformt zu werden.
Auch SpaceX begann als riskantes Projekt, das ohne Musks letzte Investition gescheitert wäre. Der Start seiner vierten Rakete, der alles entscheiden sollte, gelang nur knapp und öffnete Musk die Türen zu den großen Raumfahrtaufträgen.
Dass Musk nun auch in die Politik investiert, zeigt seine Weitsicht. Der Erfolg mit Trump könnte ihm auf Jahre hinaus den Einfluss sichern, den er für seine ambitionierten Projekte braucht. Musks Risikobereitschaft hat ihm und seinen Unternehmen erneut einen entscheidenden Vorteil verschafft, und die Chancen stehen gut, dass er diesen Kurs weiter fortsetzen wird.
Ungewisse Zukunft für „X“ – Musk bleibt gelassen
Auch sein jüngstes Projekt, die Übernahme der Social-Media-Plattform X, bleibt riskant. Wirtschaftlich hat sich das 44-Milliarden-Dollar-Investment bisher nicht ausgezahlt, und die Plattform kämpft weiterhin um ihre Rentabilität.
Doch Musk scheint dies zu verkraften: Der Kursanstieg bei Tesla hat ihm über Nacht den Wert von einem Drittel seiner Investition in X eingebracht. Für ihn ist das politische und wirtschaftliche Wagnis vorerst ein Erfolg – und sollte sich auch X als Verlustgeschäft erweisen, dürfte Musk dies kaum aus der Ruhe bringen.