Mindestens 10 000 Menschen protestieren gegen G20
Die Demonstration verlief zunächst friedlich. Um den Tagungsort in der kanadischen Wirtschaftsmetropole war ein drei Meter hoher Zaun gezogen. Geschäfte und Restaurants in der Innenstadt vernagelten ihre Schaufenster und Fassaden mit Holzplatten.
An den Protesten beteiligen sich neben Globalisierungskritiker auch Umweltschützer, Hilfsorganisationen, Gewerkschafter und Frauengruppen. «Widersetzt euch dem Krieg gegen die Armen, lasst die Reichen bezahlen», lautete ein Slogan.
Die Polizei hat Sondervollmachten, Demonstranten am Zaun um das Tagungszentrum festzunehmen. Jeder, der sich mehr als fünf Meter nähert und sich einer Personenkontrolle oder Durchsuchung widersetzt, kann festgenommen werden. Aktionsgruppen, die von den vorher nicht veröffentlichten Vollmachten überrascht wurden, übten scharfe Kritik. Kanadas Ministerpräsident Stephen Harper wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Er verwies nur darauf, dass die Sonderrechte für die Polizei von der Provinz Ontario erlassen worden seien.
Ein altes Filmstudio wurde als vorübergehendes Gefängnis für Demonstranten umgebaut. Der Sicherheitseinsatz kostet allein 930 Millionen Kanada-Dollar, umgerechnet 729 Millionen Euro.