Militärgefängnis Saidnaja: Auf der Spur der Vergangenheit
Aktivisten berichten, dass das berüchtigte Militärgefängnis Saidnaja nach dem Sturz der syrischen Regierung leer steht. Eine umfassende Durchsuchung des weitläufigen Komplexes nördlich von Damaskus durch Suchteams wurde kürzlich abgeschlossen, ohne dass geheime Zellen oder verborgene Kellerräume entdeckt wurden.
Unterdessen gedenken die auch als Weißhelme bekannten Mitglieder des syrischen Zivilschutzes der zahlreichen Familien, die gehofft hatten, vermisste Angehörige könnten nach dem Ende der Herrschaft von Machthaber Baschar al-Assad noch lebend gefunden werden. Emeritierter Anführer der Weißhelme, Raid Al Saleh, erklärte, dass insgesamt circa 150.000 Menschen im Saidnaja-Gefängnis eingesperrt waren, das unter den Syrern den gefürchteten Beinamen 'Schlachthaus' trägt – eine Zeugenschaft der vorangegangenen Brutalität.
Die Inhaftierungen betrafen laut dem zivilen Schutzorganisation hauptsächlich unschuldige Zivilisten, die unter dem Regime von al-Assad widerrechtlich festgehalten wurden. Trotz der Hoffnung, unter den verbliebenen Mauern des Gefängnisses Überlebende zu finden, wurden viele Hoffnungen enttäuscht.
Mit Unterstützung von Spürhunden und Insidern durchkämmten fünf Teams die Anlage, wobei alle möglichen Verstecke überprüft wurden – von Eingängen und Ausgängen bis hin zu Luftschächten und Überwachungskameras. Die Suche bleibt jedoch erfolglos, denn es fanden sich keine verborgenen Bereiche mehr.
Dennoch ist die Suche nach den Opfern des früheren Machtapparats noch nicht beendet; außerhalb des Gefängnisses warten Massengräber und unzählige noch nicht identifizierte Leichen darauf, entdeckt zu werden.

