Milchpreis im Sturzflug: Bauernverband schlägt Alarm
In der jüngsten Runde des Preiskampfs bei Milchprodukten haben große Discount-Ketten erneut die Preise gesenkt. Karsten Schmal, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands, äußerte scharfe Kritik an dieser Entwicklung. Er forderte die Discounter dringend dazu auf, das gefährliche Preisdumping unverzüglich zu stoppen. Die von Discountern angestoßene Abwärtsspirale dürfe nicht zu Lasten der Erzeugerpreise gehen, so Schmal. Andernfalls stünden zahlreiche Milchbetriebe vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Die Preissenkungen betreffen unter anderem Butter, Sahne und Milch. Seit Anfang September ist es bereits die vierte Runde, in der die Preise herabgesetzt werden. Ab Montag sollen die neuen, niedrigeren Preise für diese Produkte bei Lidl, Aldi Nord, Aldi Süd und Norma gelten. Je nach Produktkategorie liegt die Reduzierung zwischen 7 und 25 Prozent.
Ein Beispiel: Die günstigste Markenbutter (250 Gramm) kostet nun bei Aldi und Lidl 1,29 Euro statt bisher 1,39 Euro. Der Preis für Frischmilch (3,5 Prozent Fett) sank von 1,09 Euro auf nur noch 0,95 Euro. Zwischen den Anbietern gibt es bei Kondensmilch kleinere Preisvariationen. Auf Anfrage bestätigten Edeka, Netto, Rewe, Penny und Kaufland ähnliche Preisanpassungen für ihre jeweiligen Sortimente.
Schmal betonte, der Preisdruck dürfe keinesfalls auf Milchbauern abgewälzt werden. Ursächlich für den Preisrückgang ist eine im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Milchproduktion. Auch der Butterpreis ist dabei bekannt für seine volatile Entwicklung, mit einem Höchststand im Oktober 2024 von 2,39 Euro.

