Massive Stellenstreichungen bei ZF: Belegschaft wehrt sich entschlossen
Nach der Ankündigung des Automobilzulieferers ZF, bis zu 14.000 Stellen in Deutschland bis Ende 2028 zu streichen, formiert sich nun entschlossener Widerstand. Tausende Mitarbeiter planen am Dienstag Proteste, um gegen die Sparmaßnahmen des Unternehmens vorzugehen. Ein Sprecher des Betriebsrats in Friedrichshafen, dem Hauptsitz von ZF, äußerte sich klar: "Wir müssen diesen Frontalangriff auf unsere Belegschaften abwehren." Allein am Bodensee werden etwa 3.000 Menschen zu den Protestaktionen erwartet.
ZF begründete die drastischen Maßnahmen mit einem ambitionierten Restrukturierungsplan, der schlankere Standortverbünde vorsieht. Aktuell beschäftigt das Unternehmen in Deutschland rund 54.000 Mitarbeiter an 35 Standorten. Die genaue Verteilung der Stellenstreichungen wird in den kommenden Wochen spezifiziert. Der massive Schuldenberg des Unternehmens zwang ZF bereits im Frühjahr zu einem strengen Sparkurs: In den Jahren 2023 und 2024 sollen die globalen Kosten um sechs Milliarden Euro gesenkt werden, um die Herausforderungen des E-Wandels zu bewältigen und die Konkurrenzfähigkeit zu sichern.
Nicht alle Mitarbeiter wollen diese Maßnahmen stillschweigend hinnehmen. Geplant sind eine Vielzahl an Protestaktionen, darunter Informationsveranstaltungen durch den Betriebsrat, Kundgebungen, Demonstrationszüge, aktive Mittagspausen und Unterschriftenaktionen. Auch in Saarbrücken, mit derzeit 10.000 Beschäftigten, wird es umfangreiche Proteste geben. An diesem Standort haben sich prominente Unterstützung angekündigt: Sowohl die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger als auch Wirtschaftsminister Jürgen Barke, beide SPD, werden erwartet.
ZF, das mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen gehört, hat weltweit rund 169.000 Mitarbeiter an über 160 Produktionsstandorten in 31 Ländern. Am Bodensee sind rund 10.300 Menschen tätig. Das Unternehmen erzielte 2023 einen Umsatz von etwa 46,6 Milliarden Euro. Angesichts dieser Größenordnung zeigt sich die Belegschaft entschlossen, ihre Interessen zu verteidigen und den geplanten Arbeitsplatzabbau nicht widerstandslos hinzunehmen.