Marktgeschehen inmitten globaler Unsicherheiten
Am Mittwoch verblieben die Kurse von Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffen größtenteils unverändert, während Investoren die schnellen Entwicklungen im Nahen Osten und die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve verarbeiteten. Die Bank of Japan hat angekündigt, bei der Reduzierung ihrer Bilanz zurückhaltend vorzugehen, was dazu führen könnte, dass die heimischen Realzinsen und Renditen weiter tief negativ bleiben und japanisches Kapital im Ausland verharrt.
Während der hektischen Nachrichtenlage steigerten sich die Ölpreise nach anfänglichen Verlusten um circa 2 % leicht. Brent setzte sich schließlich bei 76,70 US-Dollar pro Barrel, WTI bei 75,14 US-Dollar pro Barrel. Die Leitindizes an der Wall Street blieben nahezu flach; lediglich der Russell 2000 Index für kleinere Unternehmen stieg um 0,6 %. Die Renditen der US-Staatsanleihen fielen minimal und der Dollar legte leicht zu.
Interessant ist die Entwicklung im Bereich Edelmetalle: Während Gold die Marke von 3.400 US-Dollar pro Unze nicht überwinden konnte, sprang Platin um 4 % auf ein 11-Jahres-Hoch von 1.329 US-Dollar pro Unze, getrieben durch eine starke Nachfrage aus China. Mittelfristig könnte die ruhige Reaktion an den Märkten von der unklaren politischen Lage beeinträchtigt werden.
Die Ambivalenz von Donald Trump beim Umgang mit der Krise um Iran und Israel schürt Unsicherheit, lässt jedoch auch Platz für positivere Entwicklungen. Derweil hält die Fed weiterhin an ihrer Prognose von Zinssenkungen um 50 Basispunkte in diesem Jahr fest, trotz potenziell höherer Inflationsrisiken.
Eine Vielzahl globaler wirtschaftlicher Entscheidungen kann am Donnerstag die Marktlandschaft weiter beeinflussen: Insbesondere die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank könnten für Bewegungen sorgen. Die SNB könnte, laut Experten, die Zinsen bis zum Jahresende erneut negativ werden lassen.
Japanische Investoren halten trotz der globalen Verwerfungen massiv Kapital im Ausland, unterstützt durch die Entscheidungen der Bank of Japan. Der Zufluss dieses Kapitals ins Inland wird durch negative Realrenditen erschwert, was vorerst so bleiben dürfte. Trotzdem bleibt Japan ein bedeutender Akteur auf den internationalen Märkten mit einem Nettoauslandsinvestitionsbestand von 3,5 Billionen US-Dollar.