Manchester United kämpft mit höheren Verlusten trotz Umsatzsteigerung
Manchester United hat im abgelaufenen Geschäftsjahr höhere Verluste verzeichnet, während die Ausgaben für Spieler und Gehälter gestiegen sind und der sportliche Erfolg weiterhin ausbleibt. Gleichzeitig verursachten außergewöhnliche Kosten im Zusammenhang mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an Sir Jim Ratcliffe zusätzliche finanzielle Belastungen.
Die Einnahmen des Vereins stiegen im Geschäftsjahr bis zum 30. Juni um 2,1 Prozent auf 661 Millionen Pfund, während die Betriebsausgaben um 12,8 Prozent auf 768,5 Millionen Pfund kletterten. Der Nettoverlust stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 28,7 Millionen Pfund auf 113 Millionen Pfund. Besonders negativ wirkte sich das frühe Ausscheiden aus der lukrativen Champions League aus, obwohl der Verein den FA Cup gewann. In der heimischen Liga rutschte das Team auf den achten Platz ab – die schlechteste Platzierung seit Bestehen der Premier League.
Eine wesentliche Belastung für die Bilanz waren außergewöhnliche Kosten in Höhe von 47,8 Millionen Pfund, die hauptsächlich mit dem Verkauf einer 27,7-prozentigen Beteiligung an den Chemie-Milliardär Jim Ratcliffe zusammenhingen. Ratcliffes Einstieg im Dezember löste eine strategische Neuausrichtung aus, die unter anderem zum Abbau von 250 Arbeitsplätzen und Restrukturierungsmaßnahmen führte. Diese sollen dem Verein helfen, jährlich rund 40 bis 45 Millionen Pfund an Kosten einzusparen, obwohl für Abfindungszahlungen 10 Millionen Pfund anfielen.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Manchester United einen Umsatz zwischen 650 und 670 Millionen Pfund sowie ein bereinigtes EBITDA von 145 bis 160 Millionen Pfund. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Verein weiter mit finanziellen Herausforderungen kämpft, insbesondere angesichts der Teilnahme an der Europa League statt der prestigeträchtigeren Champions League, was sich negativ auf die Einnahmen auswirken dürfte.
Die an der New Yorker Börse notierten A-Aktien von Manchester United, die weniger Stimmrechte als die von der Familie Glazer und Jim Ratcliffe gehaltenen B-Aktien haben, fielen am Mittwoch um 8,5 Prozent auf 15 US-Dollar. Dies entspricht einem erheblichen Abschlag im Vergleich zu den 33 US-Dollar, die Ratcliffe für seinen Einstieg bezahlt hatte.
Omar Berrada, der neue Geschäftsführer von Manchester United, betonte das Ziel, den Verein wieder an die Spitze des europäischen Fußballs zu führen. „Wir arbeiten daran, die finanzielle Nachhaltigkeit zu erhöhen und unsere Operationen effizienter zu gestalten, damit wir unsere Ressourcen optimal auf die Verbesserung der sportlichen Leistung ausrichten können.“