Manchester City vor einer herausfordernden Phase: Rotation und Verletzungssorgen
Pep Guardiola hat mit präziser Planung und innovativen Taktiken Manchester City zu einer der stärksten Mannschaften Europas gemacht. Nun beginnt eine besonders anspruchsvolle Phase, in der die Spieler der Mannschaft alle zwei bis drei Tage auf dem Platz stehen werden. Vier Heimspiele in zehn Tagen über drei Wettbewerbe hinweg erfordern eine geschickte Rotation innerhalb des Kaders. Die Rückkehr von Schlüsselspielern wie Rodri, Kyle Walker und John Stones, die seit dem Finale der Europameisterschaft im Juli kaum bis gar nicht gespielt haben, bietet Guardiola die notwendige Tiefe für diese anspruchsvolle Zeit. Gleichzeitig steht der Verein vor einem bedeutenden rechtlichen Problem: Am Montag beginnt die Anhörung zu den 115 Anklagepunkten der Premier League wegen angeblicher Finanzvergehen. Eine von YouGov im Auftrag der Buchmacherfirma Betfair durchgeführte Umfrage zeigt ein differenziertes Meinungsbild über mögliche Strafen. Am häufigsten genannt wurde ein Punkteabzug, den 55 Prozent der Befragten befürworten würden. Gefolgt wird dies von einer Geldstrafe (45 Prozent), einer möglichen Zwangsrelegation (39 Prozent) und einem Transferverbot (37 Prozent). Interessanterweise gaben sechs Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie sich nicht sicher seien, und zwei Prozent sprachen sich gegen eine Bestrafung von City aus. Die rechtliche Situation bleibt unklar. City hat stets seine Unschuld beteuert und glaubt an eine solide Verteidigung. Die Premier League hat jedoch die Beweislast, und es ist unsicher, ob sie den Vorwürfen standhalten kann, zumal City in einem vergleichbaren Fall 2020 beim Europäischen Gerichtshof für Sport erfolgreich war. Auf dem taktischen Spielfeld bot die Länderspielpause Guardiola neue Überlegungen. Jack Grealish zeigte unter Englands Interimscoach Lee Carsley starke Leistungen als zentraler Mittelfeldspieler, einschließlich einem Tor gegen Irland – eine Rolle, die er bei City bisher selten übernommen hat. Grealishs Spielweise könnte durchaus auch zentral eine Bereicherung für das Team sein, wenngleich die Balance im Kader aktuell dagegenspricht. Während Guardiola einige Spieler von den internationalen Einsätzen zurückbegrüßen kann, gibt es auch Verletzungssorgen. Nathan Ake hat sich während eines Spiels der niederländischen Nationalmannschaft vermutlich am Oberschenkel verletzt und wird voraussichtlich einige Spiele verpassen. Dies könnte die Defensivstrategie von City beeinflussen, obwohl der Kader immer noch gut mit Spielern wie Josko Gvardiol und Ruben Dias besetzt ist. Die bevorstehenden Spiele in der Champions League gegen Juventus und Paris Saint-Germain werden wenig Raum für Schonung bieten. Ebenso wird das Carabao-Cup-Duell gegen Watford und das anschließende Ligaspiel gegen Newcastle eine herausfordernde Belastungsprobe darstellen. Aufgrund der umfangreichen Rotation und der Rückkehr von verletzten Spielern sollten sich City-Fans jedoch keine allzu großen Sorgen machen. Guardiolas Mannschaft hat bisher gezeigt, dass sie flexibel und anpassungsfähig ist. Performances hatten bisher kaum gelitten, egal wer gespielt hat.