Macy's unter Druck: Aktivistische Investoren fordern Kurswechsel
Der renommierte aktivistische Investor Barington Capital hat eine Beteiligung an Macy's aufgebaut und plädiert dafür, dass das Traditionsunternehmen Maßnahmen ergreift, um seinen Aktienkurs zu steigern. Zentrale Forderung ist die Gründung einer separaten Immobilieneinheit, um das Potenzial der eigenen und gemieteten Standorte optimal zu nutzen.
Einem PowerPoint-Präsentation zufolge, die den Macy's-Aktionären erst kürzlich präsentiert wurde, hält Barington gemeinsam mit dem Immobilienbesitzer Thor Equities Anteile an dem Kaufhausgiganten. Beide Investoren vertreten die Ansicht, dass Macy's Aktien deutlich unterbewertet sind. Sie schätzen den Wert von Macy's Immobilien allein auf 5 bis 9 Milliarden Dollar – mehr als der aktuelle Börsenwert des Unternehmens.
Darüber hinaus drängen Barington und Thor darauf, strategische Alternativen für die zwei weiteren von Macy's betriebenen Ketten, Bloomingdale's und Bluemercury, in Betracht zu ziehen. Diese Luxusmarken könnten, so das Argument der Investoren, einzeln zu einem höheren Vielfachen gehandelt werden.
Zusätzlich fordern die Investoren eine Reduzierung der Investitionsausgaben auf 1,5% bis 2% des Gesamtumsatzes und einen Rückkauf von Aktien im Umfang von mindestens 2 bis 3 Milliarden Dollar in den nächsten drei Jahren. Solche Maßnahmen könnten den Aktienkurs von Macy's in diesem Zeitraum potenziell um 200% steigen lassen.
Barington und Thor drängen zudem auf die Aufnahme eigener Vertreter in den Vorstand von Macy's. Das Unternehmen äußerte seinerseits Vertrauen in die eigene Strategie und betonte die Offenheit für den Dialog mit den Anlegern.
Der aktuelle Börsenwert von Macy's beläuft sich auf etwa 4,6 Milliarden Dollar, wobei der Aktienkurs im laufenden Jahr um 18% auf 16,43 Dollar gefallen ist. Stolze 70 Dollar pro Aktie waren es noch 2015, bevor die Konkurrenz durch agile Onlinehändler das Geschäft zunehmend erschwerte.
Bereits zuvor hatte sich Macy's mit aktivistischen Investoren auseinandersetzen müssen. Insbesondere konnte das Unternehmen eine Übernahme verhindern und zwei neue Direktoren ohne einen Kontrollkampf ernennen. Erst im Juli hatte Macy's Verhandlungen mit Arkhouse Management und Brigade Capital Management abgebrochen, die einen langfristigen Versuch unternommen hatten, das Unternehmen für rund 6,9 Milliarden Dollar zu privatisieren.

