Lokführerstreik betrifft nur eine Minderheit
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hat ergeben, dass der aktuelle Lokführerstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zwar viele Menschen beschäftigt, jedoch nur eine Minderheit direkt betroffen ist. Lediglich jeder fünfte Befragte spürt die Auswirkungen des Arbeitskampfs, während über 75 Prozent unbeeinflusst bleiben.
Insgesamt wurden für die Umfrage rund 2000 Menschen zwischen dem 23. und 25. Januar befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Selbst wenn der Tarifstreit sich noch über Wochen hinziehen sollte, betrifft das nur eine Minderheit der Befragten. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben hingegen an, in den nächsten Wochen keine Bahnreise geplant zu haben und somit von möglichen weiteren Streiks nicht betroffen zu sein.
Von denjenigen, die aktuell betroffen sind, haben jeweils knapp ein Drittel ihre Freizeittermine aufgrund des Streiks abgesagt oder behalten ihre geplante Reise bei, nutzen jedoch ein alternatives Verkehrsmittel. Rund ein Viertel hat ihre Reisepläne vor oder nach den aktuellen Streiks verschoben. Ein weiteres Viertel musste dienstliche Termine absagen.
Die Umfrageergebnisse spiegeln das generelle Verkehrsverhalten der deutschen Bevölkerung wider. Laut dem Umweltbundesamt entfiel in den vergangenen Jahren nur rund ein Fünftel der gesamten Verkehrsleistung in Deutschland auf den sogenannten Umweltverbund, zu dem auch die Bahn gehört. Demnach nutzen deutlich weniger Menschen regelmäßig den Zug als das Auto.
Trotz der vergleichsweise geringen Betroffenheit vom Streik lehnt eine deutliche Mehrheit der Befragten den Arbeitskampf ab. Über 60 Prozent haben eher kein oder gar kein Verständnis für die Maßnahmen der GDL. (eulerpool-AFX)