Logistik-Streit eskaliert: DHL verklagt MyPillow-Gründer Mike Lindell
Der konservative Aktivist und bekannte zweifelnde Wahlbeobachter Mike Lindell gerät erneut in rechtliche Schwierigkeiten, diesmal mit dem Paketdienstleister DHL.
Am Montag reichte DHL eine Klage gegen Lindells Firma MyPillow beim Bezirksgericht in Hennepin County, Minneapolis ein. Laut Gerichtsakten behauptet DHL, dass MyPillow fast 800.000 US-Dollar an unbezahlten Rechnungen schuldet, nicht alle Dienstleistungen binnen 15 Tagen nach Rechnungsstellung beglichen und somit gegen den Vertrag mit DHL verstoßen habe. Diesen Umstand bestätigten Unterlagen, die USA TODAY erhalten hat.
In der Klage wird weiter aufgeführt, dass sich beide Parteien im Mai 2023 geeinigt hatten. MyPillow sollte DHL in 24 monatlichen Raten insgesamt 775.000 US-Dollar zahlen, beginnend im April dieses Jahres. Lindells Firma zahlte allerdings lediglich einen Teil des Betrags, knapp unter 65.000 US-Dollar.
Am 2. Juli erhielt MyPillow eine schriftliche Zahlungsaufforderung von DHL. Mit der derzeitigen Klage fordert DHL nun etwa 800.000 US-Dollar, zuzüglich Zinsen und Anwaltskosten, wodurch sich die Summe weiter erhöhen könnte.
Dies ist nicht Lindells erster Rechtsstreit. Bereits zu Beginn des Jahres wurde er von einem US-Bezirksrichter dazu verurteilt, einem Software-Ingenieur fünf Millionen US-Dollar zu zahlen. Der Ingenieur hatte Daten widerlegt, die Lindell zur Behauptung nutzte, China habe in die Präsidentschaftswahlen 2020 eingegriffen.
Im April lehnte der Oberste Gerichtshof der USA zudem eine Berufung von Lindell ab. Er hatte erfolglos behauptet, seine Rechte seien verletzt worden, als FBI-Agenten sein Telefon im Zuge einer Untersuchung konfiszierten. Diese Untersuchungen betrafen die Weitergabe sensibler Daten aus computergestützten Wahlsystemen in Colorado.
Auch im Jahr 2023 hatten Anwälte, die ihn in verschiedenen Verleumdungsfällen vertraten, darum gebeten, von seinem Fall abgezogen zu werden, da Lindell ihnen keine Zahlungen geleistet hatte. Laut den aktuellen Gerichtsakten in dem DHL-Verfahren agiert Lindell derzeit ohne anwaltliche Vertretung und verteidigt sich selbst.