Liz Cheney unterstützt Kamala Harris: Ein bedeutendes Signal aus den Reihen der Republikaner
In einer überraschenden Wendung hat Liz Cheney ihre Unterstützung für Kamala Harris' Präsidentschaftskandidatur zum Ausdruck gebracht. Damit reiht sie sich unter die hervorstechendsten Republikaner ein, die das Lager ihres eigenen Parteikandidaten verlassen, um die demokratische Vizepräsidentin im bevorstehenden Wahlkampf gegen Donald Trump zu unterstützen.
Cheney, die Tochter des ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney und bis letztes Jahr republikanische Kongressabgeordnete aus Wyoming, erklärte am Mittwochabend vor einem Publikum an der Duke University, dass sie beabsichtige, ihre Stimme Harris zu geben.
Cheney betonte die entscheidende Bedeutung für die Wähler, die 'Gefahr' einer erneuten Wahl Trumps zu erkennen. 'Als Konservative, als jemand, der an die Verfassung glaubt und sich um sie sorgt, habe ich lange darüber nachgedacht. Und wegen der Gefahr, die Donald Trump darstellt, werde ich nicht nur nicht für Donald Trump stimmen, sondern auch für Kamala Harris,' fügte sie hinzu.
Cheney, eine entschiedene Konservative und Verfechterin einer energischen Außenpolitik, war von 2017 bis 2023 Kongressabgeordnete. Sie stieg schnell auf und wurde Vorsitzende der republikanischen Konferenz des Repräsentantenhauses, die sie zur dritthöchsten Parteivertreterin in der unteren Kammer des Kongresses machte.
Allerdings geriet sie mit ihrer Partei in Konflikt über deren Reaktion auf Trumps Versuche, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen, und die Ereignisse am 6. Januar 2021, als Anhänger des ehemaligen Präsidenten das US-Kapitol stürmten. Cheney unterstützte Trumps zweite Amtsenthebung und wurde später aus der republikanischen Führung des Repräsentantenhauses entfernt.
Letztlich wurde sie zur führenden Republikanerin in einem demokratisch geführten Ausschuss zur Untersuchung des Angriffs vom 6. Januar, verlor jedoch in den republikanischen Vorwahlen 2022 gegen einen von Trump unterstützten Herausforderer.
Seit Jahren zählt Cheney zu den schärfsten republikanischen Kritikern Trumps. Allerdings hatte sie sich bisher nicht dazu geäußert, Harris zu unterstützen, selbst als viele andere prominente Anti-Trump-Republikaner letzten Monat auf dem Democratic National Convention in Chicago sprachen. Zu diesen Rednern gehörten unter anderem Adam Kinzinger, der ehemalige Kongressabgeordnete aus Illinois und der einzige andere Republikaner im Januar-6-Ausschuss, sowie Geoff Duncan, der ehemalige Vizegouverneur von Georgia.
