Lieberknecht erst nach drei Wahlgängen zur Ministerpräsidentin in Thüringen gewählt
Erfurt (dts) - Die CDU-Politikerin Christine Lieberknecht hat bei der heutigen Ministerpräsidentenwahl in Thüringen einen Fehlstart hingelegt. Erst im dritten Wahlgang konnte sie eine Mehrheit von 55 von 87 abgegebenen Stimmen erhalten. Im dritten Wahlgang war nur die einfache Mehrheit von 44 Stimmen notwendig gewesen. Der Linken-Spitzenpolitiker Bodo Ramelow, der sich im dritten Wahlgang zu einer Kampfkandidatur gegen Lieberknecht aufgestellt hatte, erhielt 27 Stimmen. Die Kandidatur von Ramelow hatte offenbar die Landtagsabgeordneten der FDP zu einer Wahl für Lieberknecht bewogen. In den ersten beiden Wahlgängen erhielt Lieberknecht jeweils nur 44 von 87 abgegebenen Stimmen und verfehlte so die notwendige absolute Mehrheit von 45 Stimmen. Die Koalition aus CDU und SPD verfügt im Erfurter Landtag über 48 Stimmen. Die 51-jährige ehemalige Sozialministerin wurde direkt nach ihrer Wahl vereidigt und tritt die Nachfolge von Dieter Althaus an. Lieberknecht musste mit den drei Wahlgängen einen heftigen politischen Denkzettel hinnehmen. Die Koalition zwischen CDU und SPD in Thüringen ist vor allem bei den Sozialdemokraten umstritten. Hier bevorzugen viele ein Bündnis mit den Grünen und der Linkspartei.