Lidl und Kaufland wollen alle Filialen mit Ladesäulen für Elektroautos ausstatten
Die Schwarz Gruppe betreibt mehr als 12.000 Filialen in dreißig Ländern. Alleine die zum Konzern gehörenden Marken Lidl und Kaufland sind in Deutschland mit insgesamt 3.900 Läden vertreten. Es dürfte nicht viele andere Unternehmen geben, die über ein solch flächendeckendes Netz an Standorten verfügen. Wie das Unternehmen nun mitteilte, soll diese vorhandene Infrastruktur nun genutzt werden, um die E-Mobilität in Deutschland voranzutreiben. Konkret soll jede der Filialen zukünftig mindestens eine Ladesäule für Elektroautos erhalten. Die konkrete Ausstattung wird sich allerdings von Ort zu Ort unterscheiden. Teilweise sollen gleich mehrere Schnellladestationen errichtet werden, während bei anderen Filialen zunächst nur eine einzige normale Ladesäule eingerichtet wird. Letztlich dürfte die Entwicklung in diesem Bereich vor allem von der Nachfrage abhängen.
Genutzt wird ausschließlich Ökostrom
Zukünftig soll das Netz an Ladestationen dann so dicht sein, dass der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Ladepunkten bei nur noch rund zwanzig Kilometern liegt. Der abgegebene Strom wird zudem zu einhundert Prozent aus nachhaltigen Quellen stammen. Teilweise muss dafür sogar nicht einmal das öffentliche Stromnetz angezapft werden. Stattdessen kann der auf dem Dach der Märkte produzierte Solarstrom genutzt werden. Offiziell deklariert die Schwarz Gruppe den Schritt als Beitrag des Unternehmens zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende. Gleichzeitig dürften aber auch die Marken Lidl und Kaufland von der Installation der Ladesäulen profitieren. Denn zum einen stellt der flächendeckende Ausbau ein Alleinstellungsmerkmal dar. Zum anderen stellen die Fahrer von Elektroautos eine interessante und in der Regel finanziell sehr gut aufgestellte Zielgruppe dar.
In Berlin profitieren auch Carsharing-Anbieter
Interessant ist zudem eine Kooperation in Berlin. Dort können Kunden der Märkte die Ladestationen nur während der Öffnungszeiten nutzen. Nachts hingegen sollen dort die Autos des Carsharingdienstes Weshare von Volkswagen geladen werden. Damit könnte ein strukturelles Problem der Branche gelöst werden. Denn weil immer mehr Sharingdienste in Berlin Elektroautos anbieten, ohne für eine ausreichende Lade-Infrastruktur zu sorgen, sind die öffentlichen Ladepunkte in der Stadt regelmäßig blockiert. Dies führte sogar dazu, dass Berlins einziger Taxi-Fahrer mit Elektroauto bald wieder auf ein Hybrid-Fahrzeug umsteigen wird. Zumindest die Wagen von Weshare erhalten nun aber eine eigene Lademöglichkeit, wodurch die Problematik ein wenig gelindert werden könnte. Ähnliche Kooperationen wären auch in anderen Städten denkbar, wurden bisher aber noch nicht offiziell verkündet.