Leichte Anhebung des Cannabis-Konsums in Deutschland: Eine Momentaufnahme nach der Teillegalisierung
Der Konsum von Cannabis in Deutschland zeigt gemäß der aktuellen Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2024 einen moderaten Anstieg. Im Jahr 2024 gaben 9,8 Prozent der Befragten an, innerhalb der letzten zwölf Monate Cannabis konsumiert zu haben, verglichen mit 4,5 Prozent im Jahr 2012 und 8,8 Prozent im Jahr 2021. Diese Erhebung des ESA, die alle drei Jahre durchgeführt wird, spiegelt die Konsumgewohnheiten verschiedener Drogen in Deutschland wider. Die jüngste Umfrage fand von August bis Dezember 2024 statt und berücksichtigt die erst kürzlich eingeführte Teillegalisierung der Droge.
Im Zuge der von der Ampel-Koalition umgesetzten Änderungen dürfen Volljährige seit dem 1. April 2024 Cannabis unter bestimmten Bedingungen konsumieren und anbauen. So erlaubt das Gesetz den Anbau von bis zu drei Pflanzen in Privathaushalten, die Lagerung von bis zu 50 Gramm Cannabis sowie die Mitführung von 25 Gramm. Zudem sind sogenannte Cannabis-Clubs mit einer Mitgliederanzahl von bis zu 500 Personen erlaubt, die nicht kommerziell arbeiten.
Die Daten offenbaren, dass die Mehrheit der Konsumierenden Joints bevorzugt, wobei rund 68 Prozent der Befragten die Droge meist zusammen mit Tabak konsumierten. Trotz der Legalisierung bleibt der signifikante Anstieg des Konsums aus; Benedikt Fischer von der Simon Fraser University in Vancouver betont, dass die Auswirkungen der Gesetzesänderung noch nicht ausreichend aus den gesammelten Daten abzulesen sind. Interessanterweise sind über zwei Drittel der Konsumierenden Männer, und der primäre Konsumgrund bleibt der Freizeitgebrauch.

