Lehrerverbände kritisieren Konzeptlosigkeit bei Schulöffnungen

Berlin (dts) - Die Vorsitzenden der Lehrerverbände haben Konzepte für die Schulen im Umgang mit dem Coronavirus gefordert. "Die Politik gibt dem gesellschaftlichen Druck nach Öffnungen nach, ohne zuvor ein neues Gesundheitskonzept vorzulegen", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, der "Welt am Sonntag". An den Schulen und in den Familien gebe es große Bedenken, inwieweit der Gesundheitsschutz für Kinder und ihre Lehrer tatsächlich noch die höchste Priorität habe.

"Es wachsen die Zweifel, ob die Politik überhaupt noch die Kraft und den Willen hat, Lockerungen bei künftigen Infektionswellen gegebenenfalls zurückzuschrauben." Während Meidinger von der Kultusministerkonferenz ein umfassendes Konzept für generelle Schulöffnungen fordert, das noch vor Beginn der Sommerferien ausgearbeitet werden müsse, warnte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), vor überhöhten Erwartungen an die Schulen: "Das, was politisch von den Schulen an Leistungen wieder eingefordert wird, ist schlicht nicht machbar mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen." Inzwischen haben die Bundesländer die Schulen schrittweise und unter strengen Hygienevorkehrungen wieder für den Präsenzunterricht geöffnet, so die Zeitung. Laut einer Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 16 Kultusministerien der Länder, sind seitdem bundesweit knapp 60 der rund 33.000 allgemeinbildenden Schulen ganz oder teilweise für einen gewissen Zeitraum geschlossen worden. Davon entfallen allein 35 auf die Stadt Göttingen, die wegen eines Corona-Ausbruchs außerhalb des Schulbereichs ihre städtischen Einrichtungen zeitweise geschlossen hatte. Insgesamt gab es im Land Niedersachsen 38 Schulschließungen. Weitere sechs Schulen bleiben ab Montag in Magdeburg in Sachsen-Anhalt geschlossen. Das Bundesland will ebenso wie Hessen noch vor den Sommerferien an den Grundschulen wieder zum Unterricht in Klassenstärke zurückkehren. Die bisherige Regelung, mindestens 1,5 Meter Abstand einzuhalten, soll dann aufgehoben werden. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber wir sind überzeugt davon, dass der Mehrwert eines Regelbetriebs in der Schule deutlich größer ist als die möglichen Nachteile, wenn wir nicht weiter lockern", sagte Hessens Kultusminister Alexander Lorz der "Welt am Sonntag". Hessen werde ab dem 22. Juni zur Fünf-Tage-Woche an den Grundschulen zurückkehren. "Wir erhoffen uns davon auch wichtige Erfahrungen für das neue Schuljahr nach den Ferien."
Politik / DEU / Gesundheit / Bildung
14.06.2020 · 00:00 Uhr
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