Lebenserwartung steigt weiter

@12 Das glaube ich kaum. Mein Vater hat die Krankheit meiner Mutter am Anfang weniger ernst genommen, aber meine Mutter hat ihren Mann, auch nach seinem Schlaganfall, liebevoll versorgt, bis es eben nicht mehr ging und er ins Heim musste.

@11: ich will da nicht allzu ernst werden, und es liegt mir fern, Deine Eltern wirklich zu schelten - der Kommi #10 ist bitte nicht wirklich ernst zu nehmen -, aber könnte es nicht sein, dass das Leiden Deiner Mutter sich auch auf Deinen Vater ausgewirkt hat? Die Zahl der Ehepaare, die sich gegenseitig absolut shice egal sind, dürfte ja begrenzt sein.

@10 Meine Mutter kann nichts dafür. Sie starb fünf Jahre vor meinem Vater nach langer schmerzhafter Krankheit. Da sie bis zum Schluss geistig klar blieb, konnte sie sich den lebensverlängernden Maßnahmen, unter anderem mit einer Patientenverfügung, entziehen.

@5: ich fürchte, das wirft kein gutes Licht auf Deine Mutter <link>

@8 Sehr guter und wichtiger Kommentar, das machen sich viele nicht klar. Es hat sich auch bei der Diskussion um Corona gezeigt, als manche Kommentatoren hier Studienergebnissen angezweifelt haben. Die Studien hatten ergeben, dass Corona-Tote durchschnittlich 10 Jahre Lebenszeit verlieren, auch wenn das Alter der Verstorbenen durchschnittlich schon das Alter der statistische Lebenserwartung erreicht oder überschritten hat.

Es liegt nicht nur am Lebenswandel. Die Sterblichkeit beim männlichen Geschlecht ist naturbedingt höher. Gestorbene Säuglinge im ersten Lebensjahr (neueste Statistik): 348 männlich, 292 weiblich. PS: Ein 74-jähriger Mann und eine 65-jährige Frau werden nach der Sterbetafel beide 86 Jahre alt. Das liegt daran, daß ein 74-jähriger schon einige Gelegenheiten zum Sterben ausgelassen hat, der Frau muß das erst gelingen. Das persönliche Schicksal läßt sich aus den Tabellen nicht ablesen.

@5 Der Nachbar meiner Großeltern macht mit 85 noch sein Brennholz selbst, meine Großeltern sind mit 83 und 84 noch auf dem Fahrrad und bei der Gartenarbeit unterwegs. Gibt auch andere Beispiele.

Die Lebenserwartung nivelliert sich im Alter. Ein 80-jähriger Mann wird im Schnitt 88 Jahre, eine 80-jährige Frau im Schnitt 89,5 Jahre alt.

Ich durfte mir "länger leben" live ansehen. Mein Vater lag fünf Jahre dement vor sich hin dämmernd, künstlich ernährt, wie ein hilfloses Baby in seinem Bett und wartete auf seinen Tod. Die moderne Medizin kennt viele Wege das Leben zu verlängern, was den Menschen aber nicht hilft und teilweise das Leiden nur unnötig verlängert. Statistisch werden wir älter. Aber wer fragt nach der Lebensqualität im Alter?

@3: Schon möglich, kommt aber sehr auf die Ehe an. Solche Ehehöllen, wo man sich Tag für Tag nur nervt und stresst, sind sicherlich alles andere als lebensverlängernd...