Kyler Murrays neuer Optimismus weckt Hoffnungen bei den Arizona Cardinals
Seit seiner Ankunft in der Wüste als erster Pick des NFL Drafts 2019 war Kyler Murray oft schwer einzuschätzen. Dies mag sowohl an der instabilen Organisation der Arizona Cardinals als auch an den häufigen Niederlagen gelegen haben. Hinzu kam eine ACL-Verletzung, die seine Karriere weiter beeinträchtigte. Doch mit dem Beginn seiner sechsten Saison zeigt sich Murray nun so komfortabel wie nie zuvor. Seine prägnante Antwort auf die Frage, wie ihm das helfe: „Du bist frei.“
Ein befreiter Murray zählt zu den spannendsten Spielern der Liga und macht die Cardinals, die gerade eine 4-13-Saison unter dem neuen Trainer Jonathan Gannon hinter sich haben, zu einem potenziellen Überraschungsteam der NFC. Diese optimistische Stimmung hat nicht nur die Wüste, sondern auch nationale Aufmerksamkeit erregt. Laut einer Umfrage von The Athletic führen die Cardinals die Liste der Überraschungsteams an.
Gannon und sein Team haben viel zur positiven Entwicklung beigetragen. Offensivkoordinator Drew Petzing hat bereits in einem Jahr seinen Ruf als künftiger Cheftrainer gefestigt. Defensivkoordinator Nick Rallis zeigt die notwendige Intensität, die manchmal sogar gemanagt werden muss. In Vorbereitung auf das erste Spiel der Saison gegen die Buffalo Bills musste er sich beim Inspizieren von Spielvideos beruhigen und verglich sich mit einem aufgeregten Kind im Schwimmbad.
Diese Begeisterung ist ansteckend und bildet das Fundament des Gannon-Programms. Defensive Tackle Roy Lopez, der als zukünftiger Trainer gehandelt wird, spürt die Leidenschaft im gesamten Team und fühlt sich tief verbunden mit dem Sport, den er liebt.
Neben der Leidenschaft ist auch Talent entscheidend. Hier haben die Cardinals ebenfalls nachgelegt. Der diesjährige Rookie-Receiver Marvin Harrison Jr., der im Draft auf Platz vier gewählt wurde, hat Murray bereits so beeindruckt, dass er ihn nicht mehr als Neuling sieht. Ergänzt wird die Offensive durch den unterschätzten Running Back James Conner und den aufstrebenden Tight End Trey McBride.
Trotz Bedenken in der Verteidigung, insbesondere bei der Passverteidigung und den Ecken, liegt der Schlüssel zum Erfolg bei Murray. Seine herausragende Saison 2021, in der er die Cardinals zu einem 10-2-Start führte, bleibt unvergessen, auch wenn Verletzungen schließlich einen Strich durch die Rechnung machten. Nach einer Knieverletzung 2022 und einer langsamen Rückkehr in die Offensive von Petzing scheint Murray jetzt bereit, sein Potenzial voll auszuschöpfen. Gannon lobt seine Fortschritte in allen Bereichen, von der Spielgeschwindigkeit bis hin zum Verständnis der Strategie.
Für Murray ist jede Saison entscheidend, und trotz seiner Rückschläge bleibt sein Fokus unverändert. Er betrachtet seine Misserfolge als wertvolle Lektionen und ist entschlossen, sie in zukünftige Erfolge umzuwandeln. „Man muss scheitern,“ sagt Murray, „Diese Lektionen sind unbezahlbar.“
Diese neue Zuversicht und Entschlossenheit lassen die 27-Jährigen und die Cardinals optimistisch in die Zukunft blicken. „Es ist ein Segen, in dieser Position zu sein,“ äußerte Murray. „Ich freue mich auf das sechste Jahr und die erste Woche.“