Krise in Venezuela: Ein Prüfstein für Kamala Harris?
Das Maduro-Regime in Venezuela festigt seine Macht nach umstrittenen Wahlen, und Millionen erwägen die Flucht. Für Kamala Harris, die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin, entsteht eine delikate Herausforderung, die sie im heftigen Wahlkampf bewältigen muss.
Mit einem beispiellosen Anstieg der Migrationszahlen an der US-Grenze und der Notwendigkeit, die wichtigen Stimmen der US-Latinos zu gewinnen, steht Harris vor einer doppelten Bewährungsprobe.
Die Situation in Venezuela verschärft
Städte wie Paracaima in Brasilien und Cucuta in Kolumbien erleben einen starken Anstieg venezolanischer Migranten, die Schutz suchen oder einfach nur der wirtschaftlichen Misere und politischen Repression entkommen wollen.
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) war der 26. August der Tag mit den meisten Grenzübertritten seit den jüngsten Präsidentschaftswahlen.
Kamala Harris, oft als Gesicht der demokratischen Reaktion auf Migrationsfragen dargestellt, muss nun zeigen, dass sie nicht nur das Vertrauen der US-Bürger gewinnen kann, sondern auch eine effektive Lösung für die Migrationskrise bietet.
Die Opposition in Venezuela, vertreten durch Maria Corina Machado, setzt die Biden-Harris-Administration unter Druck, mehr gegen das autoritäre Regime zu unternehmen. Machado betont, dass die Migrationskrise nur durch das Ende der Maduros Herrschaft gelöst werden kann.
Gleichzeitig steht Harris vor der schwierigen Aufgabe, die Erwartungen der lateinamerikanischen Gemeinschaft in den USA zu erfüllen und gleichzeitig eine Politik zu gestalten, die sowohl menschlich als auch sicherheitsbewusst ist.
Ihre Rolle als „Grenz-Zarin“, wie sie von ihren politischen Gegnern bezeichnet wird, ist dabei eher symbolisch, denn ihre eigentliche Aufgabe seit 2021 ist es, diplomatische Bemühungen zur Bekämpfung der Fluchtursachen in Zentralamerika und Mexiko zu leiten.
Währenddessen nutzen politische Rivalen wie Donald Trump die Krise, um Harris vor den anstehenden Wahlen als unfähig darzustellen. Die Vorwürfe, dass Lockerungen der US-Sanktionen das Maduro-Regime gestärkt haben könnten, werden laut, obwohl die Sanktionen nach Maduros gebrochenen Wahlversprechen wieder verschärft wurden.