Krise in der Defensive: Wolverhampton Wanderers in Bedrängnis
Die Wolverhampton Wanderers haben eine schwierige Phase hinter sich, nachdem sie erneut eine Niederlage gegen Newcastle United hinnehmen mussten. Bezeichnend für ihre Abwehrprobleme kassierten sie zwei Tore von außerhalb des Strafraums und warten nun seit 16 Premier-League-Spielen vergeblich auf ein Spiel ohne Gegentreffer.
Seit ihrem letzten „Shutout“ im Februar, einem 1:0-Sieg über Sheffield United, haben die Wanderers 36 Tore kassiert. Damit haben nur Sheffield United, die weniger Spiele absolvierten, mehr Gegentore hinnehmen müssen.
Cheftrainer Gary O'Neil führte die Defensivschwächen teilweise auf „verrückte Fehler“ und strukturelle Probleme zurück. Gegen Newcastle zeigte sich das Team zunächst ähnlich ungeordnet und musste sich schnell umstellen. „Leute konnten nicht umsetzen, was von ihnen verlangt wurde, also mussten wir ein paar Positionen verändern“, sagte O'Neil.
Ein weiteres Thema: Wolves haben kein klares Muster bei den Gegentoren. 25 der 36 Gegentore fielen aus dem offenen Spiel heraus – nur übertroffen von Sheffield United und West Ham. Prozentual liegt die Quote der Gegentore aus dem offenen Spiel bei 69 Prozent, was sie ins Mittelfeld der Premier League rückt.
Erschwerend kommt hinzu, dass nur Luton Town mehr Tore nach Ecken kassiert hat, während Wolves‘ Abwehr auch bei Freistößen und Elfmetern nicht fehlerfrei ist. Besonders auffällig: Wolves kassierten Tore auf unterschiedliche Weise – 13 mit dem linken Fuß, 16 mit dem rechten und sieben per Kopf.
Ein Lichtblick war die Verbesserung von Rayan Ait-Nouri als linker Außenverteidiger gegen Newcastle, bevor er sich am Knöchel verletzte. Matt Doherty hingegen patzte schwer gegen Harvey Barnes. O'Neil betonte, wie wichtig es sei, gegnerische Flügelspieler außen zu halten, was Nelson Semedo 70 Minuten lang gut gelang.
Mit Craig Dawson und Yerson Mosquera in der Abwehr und einer Tiefe, die mehr Qualität im Angriff als in der Defensive bietet, steht O'Neil vor einer schweren Aufgabe. Die Mannschaft bleibt bis Januar unverändert, und sollte sich die Gegentorflut fortsetzen, wird der Kampf gegen den Abstieg unvermeidlich.
Obwohl die Offensive viel Potenzial zeigt, kann eine Wende nur durch Stabilität in der Abwehr gelingen.