Kremlgegner Kara-Mursa taucht in neuem Straflager auf - Sorge um seinen Gesundheitszustand
Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa ist nach einem vorübergehenden Kontaktverlust zu seinen Angehörigen wieder aufgetaucht. Laut dem unabhängigen Medium "Nowaja Gaseta" befindet sich der 42-Jährige nun in einem neuen Straflager in der sibirischen Region Omsk. Nach seiner Verlegung wurde Kara-Mursa Berichten zufolge direkt für vier Monate in eine Einzelzelle gesteckt.
Kara-Mursa war im vergangenen April unter dem Vorwurf des Hochverrats zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. International wird er jedoch als politischer Gefangener angesehen. Die Sorge um den Oppositionspolitiker und Kriegsgegner war groß, nachdem seine Angehörigen bekanntgegeben hatten, dass er aus seinem bisherigen Straflager verschwunden sei und sein neuer Aufenthaltsort unbekannt war. Insbesondere aufgrund seiner gesundheitlichen Schädigungen durch mehrere Giftanschläge wurde um sein Wohlergehen gefürchtet.
Die Tatsache, dass Regimegegner im Gefängnissystem Russlands zeitweise "verschwinden" und der Kontakt zu ihren Angehörigen, Freunden und sogar Anwälten abbricht, ist kein neues Phänomen. Menschenrechtler kritisieren diese Praxis als Schikane seitens des russischen Strafvollzugs. (eulerpool-AFX)