Krawallwochenende in Hamburg mit vielen Verletzten

Hamburg (dpa) - Hamburg hat ein Krawallwochenende mit Gewalt, Verletzten und Festnahmen erlebt.

Bei Ausschreitungen nach einer NPD- Demonstration in der Nacht zum Samstag und im Anschluss an ein links-alternatives Straßenfest am frühen Sonntagmorgen attackierten mehrere hundert Randalierer eine Polizeiwache und Passanten, zerstörten Autos und Schaufenster, bauten Barrikaden und legten Feuer. Bei beiden Einsätzen zusammen zählte die Polizei etwa 130 Fest- und Ingewahrsamnahmen sowie 60 Verletzte. Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) sprach von einem «enormen Gewaltpotenzial» und lobte den Einsatz der Polizei.

Nach einem zunächst friedlichen links-alternativen Straßenfest am Samstag war es in der Nacht im Schanzenviertel der Hansestadt zu Ausschreitungen gekommen. Ein Großaufgebot von Polizisten mit Wasserwerfern habe die Veranstaltung vor dem Autonomentreff Rote Flora geräumt, als eine Gruppe von etwa 200 Personen eine Polizeiwache angriff, berichtete Einsatzleiter Peter Born am Sonntag. Randalierer bewarfen die Beamten daraufhin mit Flaschen sowie Steinen und bauten Barrikaden.

Auf einer Kreuzung attackierte eine Gruppe von etwa 100 Menschen vorbeifahrende Autos mit Steinen. Zudem wurden die Scheiben mehrerer Läden eingeschlagen, ein Computergeschäft geplündert, sechs Autos angezündet und weitere demoliert. Der Einsatzleiter sprach von einem «gewaltbereiten Mob - anders kann man das nicht nennen».

Schon bei einem ähnlichen «Schanzenfest» Anfang Juli hatte es Krawalle gegeben. Die Polizei war daher dieses Mal vorsorglich mit insgesamt mehr als 2000 Beamten im Einsatz. Bis zu der Attacke auf die nahe Wache blieb das Fest friedlich. Auf den Straßen rund um die Rote Flora herrschte ausgelassene Stimmung unter den vielen hundert zumeist jüngeren Besuchern. Auch die Polizei hielt sich zurück.

Bei der Attacke auf die Wache zerstörten die Angreifer sechs Fenster und warfen Böller in das Gebäude, nachdem sie einen mit der Verkehrsregelung betrauten Polizisten attackiert hatten. Als Verstärkung eintraf, seien die Randalierer auf das Fest geflohen, sagte Born. Deshalb habe er mehrere Hundertschaften in Marsch gesetzt. Ahlhaus: «Die Strategie der Polizei ist ganz einfach: Wenn es Krawalle gibt, wenn es Straftaten gibt (...), kommt die Polizei».

Unter den Angreifern, die die Wache attackierten und Polizisten bewarfen, waren viele Jugendliche und auch angetrunkene Festbesucher, die nicht zur links-autonomen Szene gehörten. «Die finden das einfach geil, dass sie da Gewalt ausüben und sich mit der Polizei anlegen», sagte Born.

Für die Polizei in Hamburg war es schon die zweite unruhige Nacht in Folge. Bereits am Freitag war es am Rande einer Kundgebung der NPD zu Ausschreitungen von Gegendemonstranten gekommen, die Flaschen und Steine auf Beamte schleuderten, Barrikaden errichteten und Passanten in Autos attackierten. Dabei kam es auch zu einem Angriff von rund 30 mit Eisenstangen, Holzlatten und Steinen bewaffneten Randalierern auf Verkehrspolizisten. Einer der Beamten gab dabei einen Warnschuss ab.

Extremismus / Demonstrationen
13.09.2009 · 16:03 Uhr
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