Kosmos Energy verliert im LNG-Streit gegen BP vor Schiedsgericht
Ein Schiedsgericht in Paris hat zugunsten von BP entschieden und Kosmos Energy untersagt, verflüssigtes Erdgas (LNG) aus dem Greater Tortue Ahmeyim (GTA)-Projekt vor der Küste Senegals und Mauretaniens an Dritte zu verkaufen. Dieses Urteil unterstreicht die strategische Bedeutung von LNG für BP, das sich zu einem wichtigen Bestandteil der Energieumstellung des Unternehmens entwickelt hat. Für BP ist insbesondere die Region Subsahara-Afrika von Interesse, die mit Ländern wie Nigeria, Angola, Kamerun und Äquatorialguinea bereits große Mengen LNG exportiert.
Kosmos Energy und BP Gas Marketing haben sich 2022 an die Internationale Handelskammer gewandt, um strittige LNG-Verkäufe aus der ersten Phase des GTA-Projekts zu klären. Die Schiedskammer hat nun Kosmos mitgeteilt, dass es während der Vertragslaufzeit, die bis 2033 mit einer Ausstiegsoption läuft, keine LNG-Lieferungen an Dritte tätigen darf. Laut Kosmos bleibt der Vertrag unverändert, und das Urteil hat keine Auswirkungen auf die langfristigen Finanzprognosen oder Erwartungen des Unternehmens.
BP besitzt 56% des GTA-Projekts und ist dessen Betreiber. Sein Tochterunternehmen ist der exklusive Abnehmer von jährlich 2,5 Millionen Tonnen LNG im Rahmen eines 20-jährigen Vertrags. Laut BP war das Projekt im November 2023 zu 90% abgeschlossen und soll im ersten Quartal 2024 starten, etwas später als geplant. Kosmos-CEO Andrew Inglis berichtete hingegen, dass der Start des Projekts bis Ende des Jahres erfolgen soll. Kosmos hält einen Anteil von 26,8% am GTA-Projekt.
Darüber hinaus sind BP sowie andere Energieriesen wie Shell in eine rechtliche Auseinandersetzung mit Venture Global LNG verwickelt. Der Vorwurf: Das LNG-Unternehmen habe ihnen und anderen Abnehmern den Zugriff auf Lieferungen verweigert, während es mehr als 18 Milliarden US-Dollar an verflüssigtem Gas exportierte, so eine US-Regulierungsanmeldung.