Korruptionsvorwürfe gegen Sánchez' Ehefrau: Ein politisches Pulverfass für Spanien
In einem aufsehenerregenden Fall in Spanien hat Begoña Gómez, die Ehefrau des spanischen Premierministers Pedro Sánchez, erstmals vor Gericht ausgesagt, um Vorwürfe der Korruption und Vetternwirtschaft im Zusammenhang mit ihrer Lehrtätigkeit zurückzuweisen. Der Vorwurf, sie habe ihre Stellung genutzt, um ohne öffentliche Ausschreibung Sponsoren für einen von ihr geleiteten Universitätskurs zu gewinnen, steht im Raum. Doch die Anschuldigungen haben sie bislang nicht direkt zur Anklage geführt.
Der Fall hat das politische Klima in Spanien weiter erhitzt, wo Sánchez an der Spitze einer linken Minderheitsregierung steht. Die Opposition fordert lautstark seinen Rücktritt, was die ohnehin angespannte politische Lage weiter anheizt. Im Gericht erklärte ihr Anwalt, der ehemalige Innenminister Antonio Camacho, dass Gómez nichts zu verbergen habe und es lediglich an Klarheit über die Vorwürfe gefehlt habe, weshalb sie erst jetzt ausgesagt habe. Gómez bestritt jegliches Wissen über die Existenz der besagten Ausschreibungsprozesse.
Besonders brisant ist, dass die Vorwürfe von der rechten Anti-Korruptionsbewegung Manos Limpias vorgebracht wurden, die von einem Rechtsanwalt mit politischer Vergangenheit geleitet wird. Sánchez hingegen sieht die Anschuldigungen als Angriff seiner rechten politischen Gegner, die den Sozialisten in Bedrängnis bringen wollen. Bereits im April dieses Jahres hatte der Premierminister eine kurze Auszeit genommen, um über seinen möglichen Rücktritt nachzudenken, setzte seine politische Arbeit jedoch fort.