Konflikt im Nahen Osten: Anleger fliehen in sichere Häfen
Die angespannte politische Situation im Nahen Osten bringt Investoren weltweit dazu, sich von risikobehafteten Anlagen abzuwenden und ihr Kapital verstärkt in klassische Sicherheitsanlagen wie den Dollar umzuschichten. Am Freitag meldete Israel Luftangriffe auf iranische Nuklearanlagen und Raketenfabriken. Diese Maßnahmen sollen eine langfristige Operation darstellen, um den Bau einer Atombombe durch den Iran zu verhindern.
Parallel dazu erlebten die Rohölpreise einen bemerkenswerten Anstieg um fast 14% und auch Gold legte zu, während die Renditen von Staatsanleihen vorübergehend fielen. Gleichzeitig sanken die Aktienkurse, wobei Airlines besonders betroffen waren. "Dies ist eine tückische Lage," äußerte Francois Savary von Genvil Wealth Management: "Es scheint alles im Griff zu sein und plötzlich ist es nicht mehr so."
Der Iran, einer der größten Exporteure von Rohöl, könnte den für die globale Ölversorgung kritischen Nadelöhr, die Straße von Hormus, blockieren. Der US-Präsident Trump äußerte, dass der Iran, der mit einer harten Reaktion droht, den Angriff durch die Weigerung, bei Gesprächen über sein Atomprogramm nachzugeben, selbst provoziert habe. Er plädierte für eine Einigung, während er auf noch härtere Maßnahmen hinwies.
Die Marktreaktionen ließen Fragen über Zinsentwicklungen ungeklärt, vor allem angesichts der steigenden Inflationsrisiken durch US-Zölle. Die Angriffe am Freitag führten zu einem Anstieg der Ölpreise, was die Unsicherheit weiter verstärkt. Der Dollar, lange Zeit im Strudel der Risikoaversion gefangen, gewann erneut als sicherer Hafen an Bedeutung.
"Der Dollar übernimmt seine altbewährte Rolle als sicherer Hafen wieder," erklärte City Index-Strategin Fiona Cincotta. Währenddessen fiel der S&P 500 um 0,7%, blieb aber nahe seiner Höchststände. Die Börsenbewegungen deuten darauf hin, dass Investoren den Dollar den Vorzug vor Aktien und anderen Werten gaben, was ein erneutes Misstrauen in riskantere Anlageklassen verstärkt.
Der Ölpreis für Brent Rohöl stieg um 7% auf 75,54 US-Dollar pro Barrel, was den größten Sprung seit 2022 bedeutet, als die Energiekosten nach Russlands Invasion in die Ukraine in die Höhe schnellten. Chris Scicluna von Daiwa Capital Markets betonte die Bedeutung steigender Ölpreise für die Zentralbanken weltweit. Es bleibt abzuwarten, ob die Märkte die politische Instabilität zu schnell ignorieren und somit in eine gefährliche Selbstzufriedenheit verfallen.
Es herrscht nach wie vor eine angespannte Lage, die weiterhin Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben könnte.