Kommunaler Wandel: Entspannung bei Asylunterkünften in Deutschland
Der Rückgang der Asylbewerberzahlen seit Herbst 2023 hat in vielen deutschen Kommunen zu einer spürbaren Entspannung bei den Unterbringungsmöglichkeiten geführt. Eine vom Mediendienst Integration in Auftrag gegebene Umfrage, an der 894 Kommunen teilnahmen, zeigt jedoch, dass Herausforderungen weiter bestehen. Aktuell arbeitet lediglich rund jede zehnte Kommune weiterhin im sogenannten "NotfallModus", während knapp 17 Prozent der Kommunen berichten, sie kämen "ohne größere Schwierigkeiten" mit der Unterbringung von Geflüchteten zurecht.
Für die Mehrheit der Kommunen, etwa 72 Prozent, bleibt die Situation "herausfordernd, aber noch machbar". Bemerkenswert ist, dass im Osten Deutschlands – mit Ausnahme von Berlin – häufiger berichtet wird, dass die Unterbringung weniger problematisch sei als im Westen. Dies könnte durch unterschiedliche regionale Faktoren bedingt sein.
Die Untersuchung betont zudem einen bedeutenden Nebenaspekt: Der Anstieg der Obdachlosigkeit bei nicht geflüchteten Menschen belaste ebenfalls das System der kommunalen Unterbringung. Die Entwicklungen bei Asylanträgen tragen ebenfalls zur Entlastung bei. Während 2023 noch knapp 330.000 Erstanträge verzeichnet wurden, sank die Zahl 2024 auf etwa 230.000.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres stellten rund 97.000 Menschen einen Erstantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Um Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen, greifen die Kommunen auf verschiedene Lösungen zurück: Mehr als 80 Prozent mieten private Wohnungen an, rund 63 Prozent nutzen kommunalen Wohnraum. In etwa 45 Prozent der Kommunen kommen andere eigene Gebäude oder Modulbauten zum Einsatz.
Der Vergleich mit früheren Umfragen des Mediendienstes zeigt eine positive Tendenz, auch wenn direkte Vergleiche aufgrund unterschiedlicher Teilnehmerzahlen und Antwortmöglichkeiten schwierig sind. Doch es lässt sich konstatieren: Der Trend zeigt in Richtung einer Verbesserung der Situation.

